Der junge Autofahrer aus Bobenheim-Roxheim (Rhein-Pfalz-Kreis) war mit vier Mitfahrern im Auto im Sommer 2019 auf der Bundesstraße 44 bei Lampertheim (Kreis Bergstraße) unterwegs. Er soll auf regennasser Straße mit Tempo 180 - statt den erlaubten 90 Stundenkilometern - unterwegs gewesen sein, kam von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Zwei junge Mitfahrer starben, einer ist seitdem ein Pflegefall.

Gericht: Angeklagter raste rücksichtslos, um zu imponieren
Für die Landauer Richter war in ihrem Urteil klar: Die völlig überhöhte Geschwindigkeit, mit der der Fahranfänger am Unfalltag 2019 auf der B44 unterwegs war, war keineswegs ein Einzelfall. Vielmehr war er ein notorischer Raser. Schon vor dem Unfalltag habe er "das Gaspedal durchgedrückt", um zu imponieren.
Dafür habe die Kammer kein Verständnis, sagte der Vorsitzende Richter in seinem Urteilsspruch: "Das kann ja jeder. Ein Auto mieten und Gas geben. Das ist doch nichts, was imponiert. Rasen auf der Straße ist eine derartige Rücksichtslosigkeit, dass einem die Spucke wegbleibt."
Das Gericht entschied auch, dass der 23-Jährige fünf Jahre lang kein Auto mehr fahren darf. So lange muss er seinen Führerschein abgeben.

BGH sieht Mängel am Richterspruch
Nachdem der Angeklagte Revision gegen das Urteil des Landauer Landgerichts eingelegt hatte, sagt der BGH jetzt, dass es Mängel im Richterspruch gibt. So genüge die Beweiswürdigung des Landgerichts "zur inneren Tatseite" in mehrfacher Hinsicht nicht den rechtlichen Anforderungen. Jetzt muss der Fall wieder neu verhandelt und entschieden werden.