Mit den sogenannten Familiengrundschulzentren sollen laut Landesbildungsministerium Schulen in "herausfordernder Lage" unterstützt werden. Eine dieser Schulen ist die Grundschule Blies in Ludwigshafen. Hier sollen künftig Brücken gebaut werden - zwischen Eltern und der Schule, so formuliert es das Ministerium.
Familiengrundschulzentren sollen Eltern und Kinder entlasten
Denn: Der Bildungserfolg der Kinder hänge nach wie vor vom Elternhaus ab, so die rheinland-pfälzische Bildungsminsterin Stefanie Hubig (SPD). Angebote für Eltern, in denen sie ihre Fragen stellen können, beraten werden und Deutschkurse bekommen, sind Teil des Projekts.
Aber auch Kinder sollen in den neuen Familiengrundschulzentren unterstützt werden, etwa mit einer Hausaufgabenhilfe.
An der Bliesschule gibt es zum Start des Programms jetzt ein Elterncafé. Zur offiziellen Eröffnung am Donnerstag haben Eltern zusammen mit ihren Kindern Kürbisse bemalt. Mit Aktionen wie dieser sollen künftig mehr Eltern in die Schule geholt werden.
Familienvater Cihan Catalkaya ist beim Auftakt dabei: "Ich denke, das ist ein tolles Angebot für Eltern. Jeder kann hier herkommen und alles kennenlernen."
Bliesschule Ludwigshafen: Fehlende Deutschkenntnisse sind ein Problem
Auch die Rektorin der Bliesschule ist erst einmal froh, als eine von vier Schulen in Ludwigshafen Unterstützung zu bekommen. Eine der Herausforderungen der Schule seien unter anderem fehlende Sprachkenntnisse von Eltern, aber auch von Schülern.
"Immer wieder sind Kinder aus dem Ausland an der Schule, die kaum oder gar nicht Deutsch sprechen können", so Silke Genzlinger, Schulleiterin der Bliesschule. Darunter seien auch viele geflüchtete Kinder, die länger auf der Flucht waren und dadurch keine Schule besucht hätten. "Und die Armut ist ein anderes Problem", so Genzlinger. Oftmals besäßen die Kinder nichts.
Die neuen Familiengrundschulzentren sollen laut Bildungsministerium diesen Schulen helfen. 600.000 Euro haben das Land, die Stadt und zwei Stiftungen dafür in Ludwigshafen investiert. In Frage kamen nur Schulen, die einen hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund haben oder viele Kinder haben, die aus Familien kommen, die Sozialhilfe empfangen.
Ob das Projekt den Kindern an der Bliesgrundschule etwas bringt, wird sich herausstellen. "Ich glaube, es dauert ein bisschen, bis die Eltern sich an das Angebot gewöhnen und merken, hier wird uns geholfen", so Rektorin Genzlinger.