Vor allem im Bereich Kinderpornografie

LKA Rheinland-Pfalz setzt stark auf KI

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Das LKA in RLP setzt bei der Bekämpfung von Kriminalität stark auf Künstliche Intelligenz. Sie soll die Arbeit der Ermittler unterstützen - insbesondere bei Kinderpornografie.

Ob Angriffe mit Messern, Geldautomatensprengungen, Betrug aus Call-Centern, Cyberattacken, organisierte Kriminalität oder Kinderpornografie: LKA-Chef Mario Germano arbeitet an zahlreichen Strategien zur Bekämpfung der Kriminalität in Rheinland-Pfalz. Der 49-Jährige ist seit rund 100 Tagen im Amt und setzt "sehr, sehr stark KI" zur Unterstützung der Arbeit ein, betont aber: "Der Ermittler steht im Mittelpunkt."

Künstliche Intelligenz helfe vor allem, riesige sichergestellte Datenmengen auszuwerten - insbesondere bei Kinderpornografie. Dies dient laut Germano auch dem Schutz der Mitarbeiter, die sich das sonst tagelang ansehen müssten. Die Menge der sichergestellten Missbrauchsabbildungen nehmen jedes Jahr weiter zu - auch dank der amerikanischen Ncmec, die Verdachtsfälle dem BKA meldet.

Fünf neue Cybercrime-Kommissariate

Immer wieder sei es aber auch die sogenannte Schulhof-Kinderpornografie, also etwa Nacktbilder von Mitschülerinnen und Mitschülern, die sich die jungen Menschen - nicht wissend, dass sie sich damit strafbar machten - über das Handy zuschickten. "Dazu gehört auch die Abbildung, die der Lehrer mit der Frage, wie die Schule damit umgehen wolle, an die Schulleitung weiterleitet", berichtet Germano. Dieser Straftatbestand müsse sich mit Hilfe der Justizminister ändern. "Das blockiert unser Personal."

Mario Germano, der neue Präsident des Landeskriminalamts (LKA) in Rheinland-Pfalz
Mario Germano, Präsident des Landeskriminalamts (LKA) in Rheinland-Pfalz

Zur Reform der Kriminal- und Schutzpolizei, die Germano federführend mit umsetzt, gehören auch fünf neue Cybercrime-Kommissariate und eine Taskforce für Cyberkriminalität.

Cyberattacken nehmen zu

Täglich kämen neue Herausforderungen hinzu, so Germano. "Den Räuber, der der älteren Dame auf dem Friedhof auflauert, gibt es weiterhin. Dazu kommen aber digitale Täter. Wir müssen beide bekämpfen." Unter dem Einfluss von KI würden etwa die Betrügereien aus Call-Centern zum Nachteil älterer Menschen beispielsweise über WhatsApp und Schockanrufe noch perfider, sagt Germano.

"Den Räuber, der der älteren Dame auf dem Friedhof auflauert, gibt es weiterhin. Dazu kommen aber digitale Täter. Wir müssen beide bekämpfen."

Findige Kriminelle könnten auch mit Unterstützung von Programmen wie ChatGPT oder Chatbots Ransomesoftware (Erpressungstrojaner) schreiben. Zugleich nähmen Cyberattacken von "höchst professionellen Strukturen" aus Staaten wie China, Russland und der Türkei zu.

LKA will mehr IT-Spezialisten gewinnen

Daher will das LKA im Kampf gegen Cyberkriminalität auch mehr IT-Spezialisten gewinnen. Mit der guten Kultur in der Behörde, vielen Möglichkeiten der Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit sollen neue Beschäftigte ganz aktiv beworben werden. Derzeit (Stand: Januar 2023) arbeiten im LKA 636 Bediensteten auf 590 Vollzeitstellen, Germanos Ziel sind rund 700 Mitarbeiter.

Geldautomatensprengungen nehmen weiter zu

Die Zahl von Geldautomatensprengungen könnte im laufenden Jahr auf einen neuen Höchststand steigen. Dabei nutzen die Täter immer häufiger Festsprengstoff. "Diesen Sprengstoff kennt man normalerweise nur aus dem Krieg", sagt Germano. Mit seinem Einsatz würden Menschen stark gefährdet. Einige Staatsanwaltschaften gingen bei der Anklage der Täter inzwischen daher auch von versuchter Tötung aus.

In den Niederlanden und Frankreich hätten die Täter viel weniger Erfolge als in Deutschland. Dies liege einerseits an einer Vielzahl von Automaten in Deutschland. "Wir hängen an unserem Bargeld." Die Banken in den Nachbarländern hätten ihre Automaten aber auch mit Farbe, Klebesystemen und anderen Mitteln "ertüchtigt". Dies müsse auch der Weg in Deutschland sein.

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