Mittwoch, 10. November
+++ Krankenhaus in Alzey schließt Station wegen Personalmangels +++
21:00 Uhr
Das DRK Krankenhaus in Alzey hat eine Station geschlossen - weil Pflegekräfte fehlen. Laut Klinik wären für diese Station zehn Personen nötig, man habe aber keine einzige Pflegekraft. Es sei das erste Mal, dass man einen solchen Schritt gehe. Insgesamt gibt es am Krankenhaus 161 Betten, 20 fallen jetzt weg.
+++ Virologe Stürmer kritisiert Corona-Verordnung in RLP +++
Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer hat die Corona Beschlüsse der rheinland-pfälzischen Landesregierung kritisiert. Er nennt dabei zum Beispiel Weihnachtsmärkte ohne Beschränkung und zu wenige Tests an Schulen. Stürmer sagte SWR Aktuell, das sei genau der falsche Weg. Weihnachtsmärkte ohne vernünftige Hygiene- und Testkonzepte würden einem "um die Ohren fliegen". Zu den Testungen an Schulen sagte er, dass Schulen keine Pandemie-Treiber seien - man müsse es aber nicht noch herausfordern, dass es weitere Infektionsketten gebe, die man nicht erkenne. Hintergrund ist, dass an den Schulen im Land derzeit nur noch einmal wöchentlich getestet wird. Zuvor waren es zwei Testungen.
+++ Klöckner wirft SPD-Ländern Blockadehaltung in Sachen Bund-Länder-Gipfel vor +++
17:15 Uhr
Die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner hat angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionen scharfe Kritik an Ministerpräsidentin Malu Dreyer und allen anderen SPD-Länderchefs geübt. "Ich kann nicht nachvollziehen, dass die SPD-Länder sich weigern zusammenzukommen. Was vor der Bundestagswahl nicht oft und schnell genug gehen konnte, mit Bund und Ländern sich abzusprechen, das wird jetzt auf die lange Bank geschoben", sagte Klöckner dem SWR. Leidtragende seien am Ende die Schulen, die Kommunen und die Familien. Zuletzt hatten sich mehrere Bundesländer für ein rasches Bund-Länder-Treffen ausgesprochen. Auch die geschäftsführende Bundesregierung zeigte sich offen dafür. Andere - vor allem SPD-geführte Länder - lehnten ein solches Treffen bislang ab.
+++ Zwei Indikatoren steuern auf Warnstufe 2 zu +++
15:10 Uhr
Bei der Entwicklung der Corona-Zahlen in Rheinland-Pfalz zeichnet sich keine Entspannung ab. Wie das Landesuntersuchungsamt am Mittwoch mitteilte, wurden binnen eines Tages 1.376 neue bestätigte Corona-Fälle registriert. Sieben weitere Personen sind im Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Die Sieben-Tages-Inzidenz stieg auf 157,8 pro 100.000 Einwohner (Vortag: 153,6). Von den Intensivbetten im Land sind 5,62 Prozent (Vortag: 5,31) mit Covid-19-Erkrankten belegt. Beträgt dieser Wert mehr als 6 Prozent und liegt die Inzidenz wie aktuell bei über 100, wird die zweite Warnstufe ausgerufen. Als einziger Indikatorwert sank die landesweite Sieben-Tages-Hospitalisierungsinzidenz: von 3,9 am Vortag auf 3,5 pro 100.000 Einwohner.
+++ Impfzentralen und Impflotsen sollen Unentschlossene zur Impfung bewegen +++
14:15 Uhr
Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) will mit neuen Angeboten noch unentschlossenen Menschen den Weg zu Corona-Impfungen erleichtern. Angang kommender Woche sollen an 18 Krankenhausstandorten im Land Impfzentralen öffnen, teilte Hoch mit. Dort sollen sich Impfwillige ohne vorherige Terminvereinbarungen impfen lassen können. Außerdem sollen sogenannte Impflotsen in Wohnvierteln mit unterdurchschnittlicher Impfquote unterwegs sein und für die Impfung werben - auch mit Haustürbesuchen. Damit sollen auch Bewohnerinnen und Bewohner mit Sprachproblemen erreicht werden.
+++ Viele ungeimpfte Covid-Patienten in Kliniken der Pfalz +++
13:45 Uhr
Die Corona-Zahlen steigen bundesweit stark an. Das spüren auch die Kliniken in der Pfalz - dort füllen sich die Stationen mit zumeist ungeimpften Covid-Patienten.
+++ 11.11. in Trier doch mit 2G-Regel +++
12:45 Uhr
Für den Start in die Karnevalssession 2021/2022 in Trier auf dem Kornmarkt gilt jetzt doch die 2G-Regel. Die Corona-Verordnung des Landes lässt für solche Freiluftveranstaltungen zwar mehr Spielraum, wegen der hohen Infektionszahlen haben sich die Veranstalter jedoch für die 2G-Regel am 11.11. in Trier entschieden. Das Gelände am Kornmarkt werde umzäunt und es gebe Einlasskontrollen, so die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval.
+++ Trotz Corona weniger Menschen überschuldet +++
12:30 Uhr
Trotz der Corona-Krise ist die Zahl der überschuldeten Menschen in Rheinland-Pfalz dieses Jahr gesunken. Insgesamt zählte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem "Schuldneratlas 2021" etwa 310.000 überschuldete Verbraucher, rund 35.000 weniger als im Vorjahr. Die Überschuldungsquote, also der Anteil überschuldeter Menschen im Verhältnis zu allen Erwachsenen in Rheinland-Pfalz, sank in de vergangenen zwölf Monaten um mehr als einen Prozentpunkt auf 9,03 Prozent. In der Landeshauptstadt Mainz liegt die Überschuldungsquote bei 7,2 Prozent, dies ist ein Rückgang im Vorjahresvergleich von 0,84 Prozentpunkten. Überschuldung liegt Creditreform zufolge vor, wenn der Schuldner die Summe seiner fälligen Zahlungsverpflichtungen mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen längeren Zeitraum nicht begleichen kann - oder kurz: die Gesamtausgaben die Einnahmen übertreffen.
+++ STIKO: Menschen unter 30 nur noch mit BioNTech impfen +++
9:45 Uhr
Menschen unter 30 Jahren sollen laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) künftig nur noch mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer (Comirnaty) gegen Corona geimpft werden. Aktuelle Meldeanalysen zeigten, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Jungen und jungen Männern sowie bei Mädchen und jungen Frauen nach der Impfung mit Moderna (Spikevax) häufiger beobachtet würden als nach der BioNTech-Impfung. Entsprechend werde die Covid-19-Impfempfehlung aktualisiert, der Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Länder gegangen. Änderungen seien daher noch möglich. Der Verlauf der Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sei nach bisher vorliegenden Sicherheitsberichten "überwiegend mild", schreibt die STIKO.
+++ Öffnet das Pirmasenser Impfzentrum wieder?
8:00 Uhr
Der Pirmasenser Oberbürgermeister Markus Zwick (CDU) prüft, ob er das Impfzentrum in der Stadt wieder öffnen kann. Hintergrund sei der derzeit große Andrang an den Impfbussen, sagte Zwick.
+++ RKI registriert Höchststand an Corona-Neuinfektionen +++
4:15 Uhr
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut so viele Corona-Neuinfektionen gemeldet wie nie seit Beginn der Pandemie. Sie übermittelten 39.676 neue Fälle binnen eines Tages, wie aus Zahlen des RKI von Mittwochmorgen hervorgeht. Der bisherige Höchststand war am Freitag mit 37.120 gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bei 232,1. Sie hat damit den dritten Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Vor einer Woche hatte der Wert bei 146,6 gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 236 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.
+++ Drosten: "Wir haben eine echte Notfallsituation" +++
2:30 Uhr
Der Virologe Christian Drosten erwartet in der Corona-Pandemie "einen sehr anstrengenden Winter" und hält auch neue Kontaktbeschränkungen für denkbar. "Wir haben jetzt im Moment eine echte Notfallsituation", sagte der Leiter der Virologie in der Berliner Charité dem NDR. Man müsse auch über Maßnahmen diskutieren, "die wir eigentlich hofften, hinter uns zu haben", sagte Drosten. Der Weg aus der Pandemie sei klar: "Wir müssen die Impflücken schließen."