Bei der Wahl am Sonntag kamen die Christdemokraten bei den Kreistagswahlen in den 24 Landkreisen und den Stadtratswahlen in den 12 Kreisfreien Städte in der Summe 31,5 Prozent der Stimmen. Damit lag die CDU mit großem Abstand vor der SPD mit 20,2 Prozent. Dieses vorläufige Endergebnis verkündete die Landeswahlleitung am Dienstagnachmittag. Die CDU konnte ihr Ergebnis demnach im Vergleich zur Wahl von 2019 leicht um 0,4 Prozentpunkte verbessern, die SPD rutschte um 2,4 Punkte ab.
Den dritten Platz erreichte die AfD mit 14,0 Prozent und einem Plus von 5,7 Punkten, gefolgt von den Grünen mit 11,0 Prozent und einem Minus von 5,1 Punkten. Die FDP erreichte 4,5 Prozent und damit 1,6 Punkte weniger.
Im Vergleich zu 2019 konnten die Freien Wähler ihr Ergebnis um 3,5 Punkte auf nun 3,9 Prozent verbessern. Die Linke halbierte ihr Ergebnis in etwa um 1,8 Punkte auf 1,7 Prozent. Das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) holte 1,2 Prozent.
Am frühen Nachmittag waren bereits alle 36 Kreise und kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz ausgezählt. Fast überall erreichte die CDU die meisten Stimmen.
SWR Wahlergebnisportal Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2024: So hat mein Ort gewählt
Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2024: So hat mein Ort gewählt
Grüne in Mainz vorn
Es gibt aber Ausnahmen, zum Beispiel: Die Landeshauptstadt Mainz bleibt grün, in Kaiserslautern und Landau holt die SPD die meisten Stimmen und in Neustadt an der Weinstraße sowie Frankenthal bleiben die Freien Wählergruppe stärkste Kraft. Die Ergebnisse im Detail:
Farbenspiele nach der Kommunalwahl Wer mit wem im Mainzer Stadtrat?
Nach der Kommunalwahl wollen die Grünen als stärkste Fraktion Gespräche mit anderen Parteien führen. Optionen gibt es mehrere, für die bisherige Ampel aber reicht es nicht mehr.
Wahlergebnisse in den fünf großen Städten in Rheinland-Pfalz
In Mainz gab es ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Grünen und CDU. Am Ende liegen die Grünen vorne mit 24,8 Prozent der Stimmen. Die CDU liegt mit 23,6 knapp dahinter, gefolgt von der SPD (19,5). Die Linke hat mit 6,9 Prozent mehr Stimmen als die AfD bekommen. Die liegt am Ende bei 6,0 Prozent. Allerdings hat die bisherige Ampelkoalition in Mainz damit keine Mehrheit mehr.
Auch in Trier hat das bisherige Ampelbündnis keine Mehrheit mehr im Stadtrat. Die CDU holt sich mit 25,8 Prozent die meisten Stimmen, die SPD liegt mit 22,8 Prozent dahinter. Die Grünen kommen auf 20,3 Prozent, AfD auf 9,4 und die FDP kommt mit 4,5 Prozent in den Stadtrat.
Die CDU sichert sich auch für den Stadtrat Koblenz die meisten Stimmen: 27,6 Prozent. Hier schaffen es die Grünen auf Platz zwei mit 19,4 Prozent, gefolgt von der SPD mit 18,1. Die AfD holt 10,4 Prozent und verhältnismäßig stark schneiden auch die Freien Wähler mit 8,8 Prozent ab. Mehr zu den Wahlen in Koblenz gibt es hier.
Schwarz ist auch die Farbe der Wahl in Ludwigshafen: Der Stadtrat Ludwigshafen wird mit 27,4 Prozent von der CDU besetzt, die SPD erreicht 22,1 Prozent und die AfD liegt mit 19,9 Prozent nicht weit abgeschlagen auf Platz 3. Dieses Ergebnis muss noch amtlich bestätigt werden.
In Kaiserslautern hat am Ende die SPD mit 21,5 Prozent die Nase vorn - aber denkbar knapp. Die CDU landet bei 21,3 Prozent. Die AfD erreicht mit 18,5 Prozent Platz drei, der Abstand zu SPD und CDU beträgt rund drei Prozentpunkte. Alle weiteren Ergebnisse gibt es hier.
Analyse zur Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz Diese fünf Trends stechen bei der Kommunalwahl in RLP hervor
Die Kommunalwahlen in RLP sind ausgezählt. Bei der Analyse zeigen sich landesweite Trends, aber teilweise auch deutliche Unterschiede - etwa zwischen Norden und Süden.
Neustadt, Frankenthal und Landau
Neustadt an der Weinstraße, Frankenthal und Landau setzen sich farblich ab: In Neustadt bleibt die Freie Wählergruppe mit 25,2 Prozent stärkste Kraft im Stadtrat. Auch in Frankenthal ist die Freie Wählergruppe die Gewinnerin: mit satten 41,8 Prozent. In Landau ist die SPD Siegerin mit 23,3 Prozent. In beiden Städten liegt aber die CDU jeweils nur knapp dahinter auf Platz zwei. Die Grünen schaffen in Landau ebenfalls den Sprung über die 20-Prozent-Marke.
Die Kommunal- und Europawahl in Rheinland-Pfalz Ticker zum Nachlesen: Vorläufiges amtliches Endergebnis, Kumulieren spült Kandidaten nach oben
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis ist auch bei der Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz die CDU stärkste Kraft geworden. Auch bei der Europawahl liegt die Union vorn.
Ergebnisse in den Landkreisen
Ob Westerwaldkreis und Neuwied im Norden, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel im Westen, Bad Kreuznach und Alzey-Worms in der Mitte oder die Kreise Südliche Weinstraße und Germersheim - die CDU ist Stand Dienstag in den Kreisen die stärkste Kraft, wenn auch teilweise nur knapp.
Auch im Ahrtal hat die CDU die Nase vorn. Im Kreis Ahrweiler kommt die CDU auf 37,5 Prozent der Stimmen, verliert aber einen Sitz im Kreistag. Freie Wählergruppe und SPD liegen dahinter praktisch gleichauf mit 15 Prozent der Stimmen.
Landratswahlen - zwei Sieger und eine Stichwahl
Im Kreis Germersheim gab es eine bemerkenswerte Punktlandung für Martin Brandl von der CDU: Mit 50,0 Prozent der Stimmen hat er die Wahl zum Landrat gewonnen und muss nicht in die Stichwahl gehen. Der neue Landrat sitzt seit 15 Jahren für die CDU im rheinland-pfälzischen Landtag.
Andreas Hackethal ist neuer Landrat im Kreis Bernkastel-Wittlich. Der CDU-Politiker erhielt 75 Prozent der Stimmen. Er war der einzige Kandidat für den Posten. Er wird damit Nachfolger von Gregor Eibes (CDU), der 13 Jahre Landrat war und in den Ruhestand geht. Aktuell ist Hackethal noch Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach.
Ein neuer Landrat wird auch im Kreis Mayen-Koblenz gewählt, da Amtsinhaber Alexander Saftig (CDU) nicht mehr antritt. Keiner der drei Kandidaten - Pascal Badziong (von CDU und Grünen), Marko Boos (SPD) und Christian Altmaier (Freie Wähler) - konnte sich die Mehrheit sichern, deshalb wird es eine Stichwahl am 23. Juni geben. Zur Wahl stehen dann noch Marco Boos und Christian Altmaier. Damit bekommt der Kreis zum ersten Mal einen Landrat, der nicht von der CDU gestellt wird.
Ergebnis der Wahl zum Bezirkstag Pfalz
Bei der Kommunalwahl durften fast eine Million Menschen in der Pfalz den Bezirkstag wählen. Er ist das Parlament des Bezirksverbandes, der sich um Belange von Kommunen in der Region kümmert. Mit Abstand stärkste Partei wurde die CDU mit 28,5 Prozent der Stimmen. Deutlich dahinter liegen die SPD mit 18,8 Prozent und die AfD mit 17,4 Prozent der Stimmen.
Es folgen mit Abstand dahinter die Grünen und die FWG. Zum ersten Mal bei der Wahl dabei und direkt ins Parlament hat es das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) geschafft - mit 7,0 Prozent. Dagegen hat es die FDP mit 3,8 Prozent verpasst, in den Bezirkstag einzuziehen, ebenso wie die Linke mit 1,7 Prozent.
Rückblick auf die Kommunalwahl 2019
Vor fünf Jahren waren die Grünen die großen Gewinner der Kommunalwahl. Sie verbuchten deutliche Gewinne und kamen auf 16,2 Prozent der Stimmen - das war ein Zugewinn von 6,7 Prozentpunkten. Damit schoben sie sich auf Platz drei, hinter CDU und SPD. Die beiden großen Volksparteien fuhren jeweils ein historisch schlechtes Ergebnis ein:
31 Prozent der Wähler entschieden für die CDU, die damit zwar stärkste Partei wurde, aber so schlecht wie nie zuvor abschnitt. Im Vergleich zur Wahl zuvor verlor sie 7,6 Prozentpunkte. Keine andere Partei verlor mehr Zuspruch als die CDU. Doch bei der SPD lief es nicht besser: Sie büßte im Vergleich zur Vorwahl 7,2 Prozentpunkte ein und kam auf 22,6 Prozent.
Hinzugewinnen konnte auch die AfD, sie verbuchte am Ende 8,3 Prozent. Ebenfalls zulegen konnte die FDP: Am Ende standen die Liberalen bei 6,1 Prozent.