Sie waren mit die ersten, die in die Tiny Houses in der Gemeinde Grafschaft ziehen konnten. Die kleinen Häuser sind gut 30 Quadratmeter groß, mit zwei Schlafzimmern, einem Duschbad und einem Koch-, Ess- und Wohnbereich. Außerdem haben die kleinen Häuser eine Terrasse.
Tiny Haus war komplett eingerichtet
Trotz der wenigen Quadratmetern ist es gemütlich in den Tiny Häusern, die Warlichs sind zufrieden: "Alles war da. Teller, Besteck, Süßigkeiten. Uns fehlt es an nichts,“ sagt Ursula Warlich im SWR-Interview. Ein Familienfoto wurde noch an die Wand gehängt und ein kleiner bunter Teppich in das funktionale Wohnzimmer gelegt - schon hatte ihr Tiny House ein wenig mehr von „den eigenen vier Wänden", wie sie sagen.
Jetzt soll noch ein gemütlicher Sessel folgen, das reiche dann auch schon, um sich rundum wohl zu fühlen. Wieder ein eigenes - wenn auch kleines - Zuhause zu haben und Freunde empfangen zu können, freut die Warlichs sehr. "Wir fühlen uns wohl hier im Tiny House. Hier können wir zur Ruhe kommen", sagt Ursula Warlich.
Untergeschoss des eigenen Hauses komplett durchflutet
Sie wollen im Tiny House bleiben, bis ihr eigenes Haus, das in Bad Neuenahr-Ahrweiler direkt an der Ahr liegt, wieder repariert ist. Die Erinnerungen an die Flutnacht sind bei Ursula und Stefan Warlich immer noch präsent: „Das Wasser schoss vorne rein und hinten wieder raus“, erzählt Ursula Warlich. Bei dem Versuch, ihr Hab und Gut zu retten, verletzte sich ihr Mann zwar am Bein, sonst seien sie aber körperlich unversehrt.
Im Erdgeschoss befanden sich das Wohnzimmer, das Büro, die Küche, das Esszimmer und der Vorratsraum der Warlichs. Bei der Flut sind nicht nur die Möbel kaputtgegangen oder weggespült worden, auch alle wichtigen Dokumente und etliche Fotoalben und Erinnerungsstücke.
Tiny Haus dient als Übergangslösung
Erst sei nicht klar gewesen, ob das Haus einstürzen würde, doch zum Glück der Warlichs konnte es erhalten werden. Aktuell wird es saniert. Bis das Haus allerdings wieder bezugsfertig sein wird, dauert es noch. Die Warlichs hoffen, im nächsten Jahr Weihnachten wieder in ihrem alten Haus feiern zu können.
Dieses Jahr erfreuen sie sich an dem Weihnachtsbaum, der auf der auf ihrer Terrasse vor dem Tiny House steht. Drinnen ist kein Platz dafür. Aber die Warlichs sind erfinderisch: "Wir stellen den Baum einfach vor eines der großen Fenster. Dann haben wir was davon und die Nachbarschaft auch," meint Stefan Warlich.