Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Hauptangeklagte Teil einer Bande war, die gezielt ältere Menschen angerufen hat. Dabei hätten sie ihnen vorgegaukelt, dass eines ihrer Kinder einen schweren Unfall verursacht hat und nur gegen Bargeld, angeblich einer Kaution, wieder frei kommen würde.
Täter geben sich bei Schockanrufen als Polizist und Staatsanwalt aus
Bei den betrügerischen Telefonaten sollen sich die Angeklagten als Kriminalbeamte oder Staatsanwälte ausgegeben haben, die die erfundenen Notlagen der vermeintlichen Angehörigen bestätigten. So konnte die Bande etwa 160.000 Euro von Seniorinnen, unter anderem in Koblenz, erbeuten.
Der Verurteilte war nach Auffassung des Gerichts ein Mittelsmann, der zu den Hintermännern im Ausland Kontakt hatte, die Beute verteilte und den Betrug vor Ort organisierte. Zwei Mitangeklagte wurden zu Bewährungstrafen verurteilt.
Betroffene berichtet bei Infoveranstaltung Polizei Koblenz klärt auf: So funktioniert die kriminelle Masche "Schockanruf"
Laut der bundesweiten Kriminalstatistik für 2022 erbeuteten Telefonbetrüger rund 20 Millionen Euro von ihren Opfern. Die Polizei Koblenz hat bei einer Infoveranstaltung erklärt, wie man sich schützen kann.
Opfer übergaben den Betrügern Gold, Geld und Schmuck
Zu Beginn des Prozesses hieß es, in allen vier Fällen seien die Angerufenen auf die Masche reingefallen und hätten den Betrügern Geld, Gold oder Schmuck übergeben - laut Staatsanwaltschaft mit einem Wert von insgesamt knapp 160.000 Euro. Die Betrüger hatten den Angaben zufolge mit den Angerufenen Treffpunkte in Koblenz für die Geldübergabe vereinbart, in einem Fall kamen die Betrüger zu dem Angerufenen nach Hause.
Falsche Polizisten am Telefon Schockanrufe in Koblenz: Zwei mutmaßliche Betrüger festgenommen
Sie sollen gezielt ältere Menschen mit sogenannten Schockanrufen unter Druck gesetzt haben: Die Kriminalpolizei Koblenz hat jetzt zwei Verdächtige festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Koblenz geht nach eigenen Angaben davon aus, dass an den Fällen weitere noch unbekannte Personen beteiligt gewesen sind. Eine Person soll dabei die Organisation übernommen haben, die anderen sollen als Fahrer gearbeitet und die Beute abgeholt oder am Telefon den Kriminalbeamten oder die festgenommene Tochter gespielt haben.