Große Fortschritte beim Neubau

Pfaffendorfer Brücke Koblenz: Bauarbeiten liegen trotz Schwierigkeiten im Plan

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Autor/in
Ursula Barzen

Es geht voran mit der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz. Im kommenden Frühjahr sollen die ersten Stahlbauteile für die neue Brücke montiert werden. Bisher läuft alles nach Plan - trotz einiger Probleme.

Tiefbauamtsleiter Kai Mifka ist nach eigenen Angaben zufrieden, da der Neubau der Pfaffendorfer Brücke über den Rhein in Koblenz im Zeitplan liegt. Und das obwohl es in diesem Jahr einige, wie er sagt, "Herausforderungen" gab.

Hochwasser, Bombenfund und Kasematten verzögern Neubau

Für Verzögerungen sorgte beispielsweise der hohe Wasserstand des Rheins in diesem Jahr. Der machte den beiden Baugruben im Fluss, in denen die Pfeiler einmal einbetoniert werden sollen, schwer zu schaffen. Bei so einem hohen Wasserdruck bestehe die Gefahr, dass die Grube in sich zusammenbricht, deshalb musste sie aufwändig unter anderem mit Rohren gesichert werden, sagt Mifka.

Auch der Bombenfund auf der Baustelle Ende August verzögerte die Arbeiten. Und kürzlich entdeckten die Bauarbeiter bei Baggerarbeiten für die Westrampe am Schloss Kasematten. Die Gewölbe und Gänge einer ehemaligen militärischen Anlage waren laut Tiefbauamtsleiter Mifka in keinem Plan verzeichnet.

Bei Baggerarbeiten für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke wurden in der Nähe des Kurfürstlichen Schlosses Gewölbe und Gänge einer ehemaligen militärischen Anlage entdeckt.
Bei Baggerarbeiten für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke wurden in der Nähe des Kurfürstlichen Schlosses Gewölbe und Gänge einer ehemaligen militärischen Anlage entdeckt. Diese müssen jetzt denkmalgeschützt mit einem besonderen Material verfüllt werden.

"Die müssen in Absprache mit der Denkmalpflege jetzt mit sogenanntem Flüssigboden verfüllt werden, damit sie für die Nachwelt konserviert werden, aber nicht zusammenbrechen, wenn obendrüber die Fahrbahn verläuft", sagt Kai Mifka.

Im Frühjahr sollen Stahbauteile für neue Brücke montiert werden

Die Stadt kann sich eigentlich keine Verzögerungen bei den Bauarbeiten leisten, denn der Zeitdruck ist hoch. Bereits im kommenden Frühjahr sollen die ersten großen Stahlbauteile auf der Seite zum Kurfürstlichen Schloss montiert werden. "Dann wird auch die Form der neuen Brücke zu sehen sein, dann wird man einen gewaltigen Baufortschritt sehen", sagt Mifka.

In der Baugrube im Rhein soll ein Pfeiler der neuen Brücke entstehen. Die Grube musste wegen des hohen Wasserstands des Rheins mit Rohren verstärkt werden, damit sie dem Wasserdruck standhält.
In der Baugrube im Rhein soll ein Pfeiler der neuen Brücke entstehen. Die Grube musste wegen des hohen Wasserstands des Rheins mit Rohren verstärkt werden, damit sie dem Wasserdruck standhält.

Geplant ist, dass die neue Rheinbrücke parallel zur alten gebaut wird. Ende 2026 soll sie fertig sein. Dann wird der Verkehr von der alten auf die neue Brücke umgeleitet. Die alte Pfaffendorfer Brücke soll bis 2028 zurückgebaut und die Neue an die Stelle der Alten geschoben werden. "Aber bis dahin wird noch viel Wasser den Rhein hinunterfließen, und wir werden noch die eine oder andere Überraschung hier erleben", glaubt Tiefbauamtsleiter Mifka.

Ob es bei den angepeilten 181 Millionen Euro Baukosten bleibt, sei noch ungewiss. "Wir werden sicherlich an der einen oder anderen Stelle auch Mehrausgaben haben, dafür versuchen wir an anderen Stellen gemeinschaftlich mit unseren Baupartnern Geld einzusparen."

Industriekletterer prüfen Pfaffendorfer Brücke auf Sicherheit

Dass die alte Pfaffendorfer Brücke dringend erneuert werden muss, sieht man auch daran, dass aktuell spezielle Industriekletterer die Pfeiler auf ihre Standfestigkeit hin überprüfen. Grundsätzlich werden Brücken alle drei oder sechs Jahre untersucht. "Aber hier haben wir es mit einem besonders labilen Bauwerk zu tun", sagt Mifka.

Deshalb müsse die Brücke einer jährlichen Sonderprüfung unterzogen werden. "Die wird jährlich geprüft, damit wir sicher sind, dass sie bis zum Ende ihrer Lebensdauer, also voraussichtlich dann in zwei Jahren noch durchhält." Weil das momentan nicht mit einem Brückenuntersichtgerät gemacht werden kann, habe die Stadt die Kletterer engagieren müssen.

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