Neubau soll 2028 fertig sein

Pfaffendorfer Brücke in Koblenz: Deshalb stehen Stahlrohre im Rhein

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Der Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz ist ein Mammutprojekt. Es wird abgerissen und gebaut - an Land und auch am Grund des Flusses.

Weiter weg vom Ufer aus betrachtet, sehen sie nicht viel größer aus als einfache Stahlstäbe - dabei haben die Stahlrohre, von denen mittlerweile mehrere in den Felsboden des Rheins schräg unterhalb der Pfaffendorfer Brücke getrieben wurden, einen Durchmesser von mehr als einem Meter. "Das sind unter anderem sowas wie Leitplanken, die verhindern sollen, dass die Frachtschiffe in die künftige Baugrube fahren", erklärt Kai Mifka, der Leiter des Koblenzer Tiefbauamtes, bei einer Baustellenbegehung.

Neben den Stahlrohren steht außerdem schon die erste Spundwand für die Baugrube, wo der erste Pfeiler der geplanten Behelfsbrücke hin soll. Die Grube selbst ist zwölf Meter tief - in diesem Sommer sollen darin die Arbeiten für das Fundament beginnen.

Arbeiten im Wasser ist große Herausforderung

Eine Baustelle mitten im Rhein - auch für die Verantwortlichen eine besondere Herausforderung. "Wir haben es natürlich mit vielen Unwegbarkeiten zu tun", sagt Mifka. Zum Beispiel habe man zunächst nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg tauchen müssen. Mit insgesamt zwei Monaten habe das länger gedauert als gedacht.

Für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz laufen die Arbeiten.
Vom Ufer zu erkennen: Im Rhein sind verschiedene Stahlrohre aufgestellt worden. Sie sollen unter anderem als Leitplanke dienen und verhindern, dass Schiffe in die künftige Baugrube fahren. Bild in Detailansicht öffnen
Für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz laufen die Arbeiten - Stahlrohre werden in den Rhein gegraben.
Mehr als einen Meter breit sind die Stahlrohre im Durchmesser. Bild in Detailansicht öffnen
Für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz laufen die Arbeiten - hier an der neuen Südrampe im Stadtteil Pfaffendorf.
Fast geschafft: Die neu gebaute Südrampe im Stadtteil Pfaffendorf soll noch in diesem Jahr fertig gestellt werden. Bild in Detailansicht öffnen
Für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz laufen die Arbeiten - die alte Ostrampe wird abgerissen.
Das alte Gewölbe unterhalb der Ostrampe im Stadtteil Ehrenbreitstein ist denkmalgeschützt und wird erhalten. Bild in Detailansicht öffnen
Für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz laufen die Arbeiten.
Auch der alte Turm wird erhalten, aber mit Beton gefüllt, damit er die Behelfsbrücke auch tragen kann. Bild in Detailansicht öffnen
Für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz laufen die Arbeiten - Tiefbauamtsleiter Kai Mifka erklärt den Baufortschritt.
Der Leiter des Koblenzer Tiefbauamtes, Kai Mifka, ist mit dem Baufortschritt grundsätzlich zufrieden. Bild in Detailansicht öffnen
Für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz laufen die Arbeiten - ein Teil des Widerlagers für die Behelfsbrücke steht schon.
Auf der rechten Rheinseite steht beispielsweise schon ein Teil des Widerlagers für die neue Brücke. Sie wird erst neben der alten gebaut und dann verschoben. Das Widerlager wird anschließend wieder abgebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Für den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz laufen die Arbeiten - zunächst neben der alten Brücke.
Auch auf der gegenüberliegenden Rheinseite gehen die Bauarbeiten für die parallele Streckenführung voran. Auch diese Bauwerke werden am Ende wieder abgebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Kasematten unterhalb der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz
Blick unter die Brücke: Einige der Kasematten waren bereits bekannt, im Zuge der Bauarbeiten wurden aber noch weitere dieser alten Festungsgewölbe entdeckt. Bild in Detailansicht öffnen

"Wir haben hier natürlich auch die Einflüsse von Hochwasser, aber auch Niedrigwasser kann ein Problem sein, wenn Teile auf dem Wasser angeliefert werden." All das könne die Bauarbeiten verzögern, deshalb sei er froh, wenn dieser Bauabschnitt dann irgendwann abgeschlossen sei.

Alte Ostrampe der Pfaffendorfer Brücke wird abgerissen

Etwa 50 Bauarbeiter sind aktuell in verschiedenen Bereichen auf der Großbaustelle beschäftigt. Beispielsweise wird aktuell die ehemalige Ostrampe im Stadtteil Ehrenbreitstein abgerissen. Die Herausforderung: Der Unterbau ist denkmalgeschützt - also muss die alte Fahrbahn darüber vorsichtig mit dem Bagger abgetragen werden. Wegen der Abrissarbeiten ist die darunter liegende Emser Straße aktuell noch bis zum kommenden Montag gesperrt.

Parallelbau, um Verkehrschaos zu vermeiden

Insgesamt liegen die Bauarbeiten laut Mifka noch gut im Zeitplan. Die neue Brücke wird zuerst neben der alten aufgebaut. Dann wird sie an die Position der alten verschoben. So soll der Verkehr bis auf kurze Ausnahmen die komplette Bauzeit über weiter über die Brücke fahren können. "Alles andere würde zu einem Verkehrschaos führen", sagt Mifka.

Deshalb habe man sich für den Parallelbau entschieden - auch wenn der allein Kosten von etwa 30 Millionen Euro bedeute. Insgesamt soll der komplette Neubau nach aktuellem Stand etwa 181 Millionen Euro kosten. Voraussichtlich Ende 2026 soll der Verkehr über die Parallelbrücke laufen. Etwa Mitte 2028 soll der Neubau dann komplett fertig sein.

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SWR