Die Flüchtlingsunterkunft ist nach Angaben der Stadt für bis zu 264 Menschen gedacht und wird in Containerbauweise errichtet. Das alte Camp war mit einer Maximalkapazität von 750 Plätzen deutlich größer ausgelegt. Es wurde 2020 geschlossen, nachdem es nicht mehr gebraucht wurde.
Ukraine-Krieg ließ Flüchtlingszahlen ansteigen
Durch den Angriffskrieg auf die Ukraine seien die Flüchtlingszahlen jedoch wieder drastisch gestiegen. Dies habe eine extreme Anspannung des Wohnungsmarkts in Neuwied zur Folge gehabt. Um die Menschen unterzubringen, sah die Stadt sich deshalb dazu gezwungen, eine Notunterkunft in der Turnhalle Niederbieber einzurichten.
Treffen mit der Landesregierung Unterbringung von Flüchtlingen: Kommunen in RLP erwarten mehr Hilfe
Vertreter von rheinland-pfälzischen Städten, Kreisen und Gemeinden haben mit Ministerpräsidentin Dreyer über zunehmende Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen beraten.
Vereine und Schulen in Niederbieber konnten die Turnhalle deshalb nicht mehr nutzen und mussten in andere Hallen ausweichen. Damit soll nun bald Schluss sein. Wie die Stadtverwaltung berichtet, soll die Flüchtlingsunterkunft in Neuwied-Block im ersten Quartal nächsten Jahres eröffnet werden.
Verzögerungen bei den Vorbereitungen für Unterkunft
Eigentlich sollte das Camp schon viel früher fertig sein. Doch den Angaben zufolge verzögerten sich die Vorbereitungen. Demnach musste die Stadt mit der europaweiten Ausschreibung warten, bis der Kreis Neuwied die Übernahme der Kosten zugesichert habe. Dies habe länger gedauert als erwartet.
50 Menschen leben schon lange in Turnhalle Geflüchtete in Neuwied - eine Stadt am Limit
Einige Städte in Rheinland-Pfalz sehen sich bei der Aufnahme von Geflüchteten am Limit - zum Beispiel auch Neuwied. Dort wohnen etwa 50 Menschen seit einem Jahr in einer Turnhalle.
Beschlossen wurde die Errichtung des Flüchtlingscamps in Block vom Neuwieder Stadtrat bereits im April 2023. Im Vorfeld habe man intensiv nach dem richtigen Standort gesucht. Die Wahl sei auf die Fläche in Block gefallen, weil dort bereits die nötige Infrastruktur für die Versorgung vorhanden war.
Flüchtlingscamp in Neuwied zunächst für drei Jahre
Das Container-Camp wird laut Stadt zunächst für drei Jahre angemietet - mit der Option, den Vertrag um zwei weitere Jahre zu verlängern. Betrieben werden soll die Flüchtlingsunterkunft durch einen externen Dienstleister. Für die Sicherheit in und um das Camp werde ein Securityunternehmen sorgen.
Zahl der ankommenden Flüchtlinge sinkt in Rheinland-Pfalz
Die Kosten für den Bau und den Betrieb des Camps trägt komplett der Kreis Neuwied, der sich wiederum durch Bund und Land refinanziert. Die Stadt rechnet nach eigenen Angaben mit rund 2,5 Millionen Euro für den Tiefbau und die Herrichtung der Infrastruktur. Jedes Jahr kämen dann noch knapp 5,5 Millionen Euro für den Betrieb hinzu.