Das neue Krankenhaus bei Müschenbach im Westerwaldkreis soll der Ersatz sein für insgesamt drei Kliniken, nämlich die DRK-Krankenhäuser in Altenkirchen, Hachenburg und Kirchen. Bisher sahen die Pläne vor, nur die Krankenhäuser in Hachenburg und Altenkirchen dort zusammenzulegen und eine neue Klinik mit 260 Betten zu bauen. Nach Angaben des Kreises Altenkirchen haben sich die Pläne aber geändert.
Runder Tisch mit Gesundheitsminister Hoch
Das ist das Ergebnis eines Runden Tisches in Mainz , an dem sich Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD), der Landrat des Kreises Altenkirchen, Peter Enders (CDU), und weitere Kommunalpolitiker des Kreises getroffen haben. Hintergrund war die Schließung des Altenkirchener Krankenhauses durch den Träger, das Deutsche Rote Kreuz (DRK).
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Die Zukunft des Krankenhauses in Altenkirchen war am Dienstag Thema im Kreisausschuss. Das Deutsche Rote Kreuz will das Krankenhaus in ein regionales Gesundheitszentrum umwandeln.
Landrat Enders enttäuscht über Ergebnisse
Landrat Peter Enders ist enttäuscht, dass das Land weiter am Krankenhausneubau in Müschenbach festhält. "Die Alternativüberlegung, das Altenkirchener Krankenhaus zu erweitern und zum Standort eines künftigen Westerwaldklinikums zu machen, die ich ausdrücklich favorisiert habe, ist vom Tisch", so Enders. Das Land habe die Krankenhausplanung an dieser Stelle abgeschlossen und bereits Investitionen getätigt.
Enders forderte vom Land eine klare Perspektive, wie die medizinische Versorgung im Kreis Altenkirchen nach der Schließung künftig gesichert werden soll. Gesundheitsminister Hoch hat deutlich erklärt, dass das Land die stationäre Versorgung für die Region Altenkirchen angesichts der vorhandenen Krankenhäuser in den Nachbarkreisen als gesichert ansieht.
Enders erwartet allerdings noch Konkretisierungen durch das Gesundheitsministerium. "Die Menschen wollen einfach wissen, wohin sie sich wenden können, da ist der pauschale Verweis auf Kliniken in der Region nicht nur mir zu wenig."
Kreis Altenkirchen will medizinische Versorgung selbst verbessern
Der Landkreis Altenkirchen will daher selbst Maßnahmen ergreifen, um die medizinische Versorgung für die Menschen künftig zu verbessern. Man müsse nun herausarbeiten, welche realistischen Ergänzungen für das jetzt anlaufende Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) am ehemaligen Altenkirchener Krankenhaus möglich sind. Dafür will er auch die Kommunen des Kreises mit ins Boot holen.
"Brauchen wir beispielsweise eine Notanlaufstelle mit erweiterten Öffnungszeiten, sozusagen als Mindestangebot, müssen wir sondieren, wie das personell-organisatorisch in Kooperation mit dem Träger, auch gegebenenfalls unter Einbeziehung der Kassenärztlichen Vereinigung, darstellbar ist," sagt Enders.
Neues Krankenhaus frühstens in sieben Jahren
Denn bis das neue Westerwald-Krankenhaus bei Müschenbach einsatzfähig ist, wird es noch dauern. Nach Auskunft des Ministeriums wird die Klinik frühestens in sieben Jahren stehen. Die Finanzierung für den Neubau ist nach Aussage des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums und der DRK-Trägergesellschaft Südwest gesichert.