Das Bündnis gegen Antisemitismus (BgA) wollte nach eigenen Angaben mit einer Demonstration ein Zeichen für die Freilassung der israelischen Geiseln und für Menschlichkeit setzen. Bei der Kundgebung mit dem Titel "Run for Their Lives" liefen die Teilnehmenden 18 Minuten lang still und langsam - als symbolische Geste.
Die Zahl 18 steht für "Chai", was in der jüdischen Tradition "Leben" bedeutet. Damit wollten sie nach Angaben einer Sprecherin die Leben ehren, die verloren gingen. Außerdem forderten sie die Freilassung der Geiseln, die während des Terroranschlags der Hamas auf den Süden Israels vor einem Jahr entführt wurden.
Polizei wegen Sicherheitslage in Alarmbereitschaft Viele Gedenken in RLP ein Jahr nach dem Hamas-Überfall auf Israel
Auch in Rheinland-Pfalz ist an den Terrorangriff der Hamas auf Israel vor einem Jahr erinnert worden. Landesweit liefen zahlreiche Gedenkveranstaltungen. Wegen der erwartet angespannten Sicherheitslage hatte sich die Polizei vorbereitet.
Erinnerung der Opfer wahren und für die Geiseln kämpfen
Die Sprecherin des BgA in Koblenz sagte auf SWR-Anfrage: "Was passiert ist, kann wieder passieren. Die Angriffe häufen sich." Deshalb wolle das Bündnis auf die Straße gehen. Jeder Schritt, den man mache, sei ein Schritt in Richtung Hoffnung.
Die Kundgebung war eine ruhige Veranstaltung. Es gab keine Musik oder laute Parolen. Nach der kurzen Kundgebung auf dem Münzplatz startete der Schweigemarsch zum Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus gegenüber vom Theater.
Unter den 50 Teilnehmenden waren auch Menschen mit iranischem und türkischem Hintergrund, die ihre Solidarität mit Israel zeigen wollten.
Keine Störungen bei Kundgebung und Schweigemarsch
Der Veranstalter - das Bündnis gegen Antisemitismus - hatte im Vorfeld befürchtet, dass Hamas-solidarische Menschen die Kundgebung und den Schweigemarsch stören. Laut Polizei verlief die Demonstration bis auf ein Wortgefecht zwischen einer Teilnehmerin und einer unbeteiligten Passantin ohne Zwischenfälle.