Es ist eines der größten Bauprojekte in der Region: Mitten in der Betzdorfer Innenstadt entsteht gerade ein neues Quartier - die "WERKStadt Betzdorf". Früher war auf dem mehr als 52.000 Quadratmeter großen Industriegelände ein Eisenbahnausbesserungswerk (EAW). Danach lag das Areal jahrelang brach.
30 Millionen Euro sollen in "WERKStadt Betzdorf" investiert werden
Vor gut einem Jahr war Spatenstich für die ersten Gebäude des Innenstadtquartiers, das von einer Investorengruppe entwickelt wird. Sie wollen nach eigenen Angaben 30 Millionen Euro investieren und auf dem Gelände unter anderem Wohnungen, Büros und Geschäfte bauen.
Als erstes großes Gebäude soll im Oktober dieses Jahres ein neues Pflege- und Gesundheitszentrum eröffnet werden. Beim Richtfest am Freitag sagte Stadtbürgermeister Johannes Behner (CDU): "Das in der Region einzigartige Projekt ist für uns eine einmalige Chance für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung."

Pflegezentrum mit 132 Appartements
In dem Pflegezentrum entstehen laut den Planern 132 Appartements für ältere Menschen. Für die Bewohnerinnen und Bewohner sollen verschiedene Dienstleistungen angeboten werden. In dem Gebäude gebe es zum Beispiel einen Pflegedienst, eine Tages- und eine Intensivpflege sowie eine Dialysestation. Außerdem werde im Erdgeschoss des Hauses ein Café integriert, das für alle geöffnet sei.
Betreutes Wohnen und Ärztehaus auf EAW-Gelände geplant
Auf dem EAW-Gelände sollen in den kommenden Jahren zudem 120 Wohnungen gebaut werden, darunter auch Appartements für betreutes Wohnen. Ein Ärztehaus soll auf dem Areal ebenfalls folgen. Geplant ist laut Stadtbürgermeister Behner die "WERKStadt Betzdorf" an die gesamte Innenstadt anzubinden: "Dafür brauchen wir unbedingt eine Bahnunterführung."

Denkmalgeschützte Hallen: 10.000 m² Dachfläche muss saniert werden
In den ehemaligen Werkshallen des Eisenbahnausbesserungswerks, die teilweise unter Denkmalschutz stehen, soll unter anderem ein Supermarkt gebaut werden. Bevor damit begonnen werden kann, müssen nach Angaben der Planer aber große Teile des Daches saniert werden. 10.000 Quadratmeter Dachflächen seien marode. An vielen Stellen regne es seit Jahren in die Hallen. Deshalb müssten die Gebäude im Anschluss gut austrocknen. Erst danach könnten die Umbauarbeiten beginnen.
Das Quartier soll laut den Plänen außerdem mit Büros, mehreren Fachgeschäften und 170 Parkplätzen ergänzt werden. Bürgermeister Behner sagte, das Areal biete der Stadt die Möglichkeit, die Infrastruktur zu verbessern, Lebensqualität zu schaffen und die Stadt zukunftssicher zu machen.