Seit Januar 2023 ist das Portal "Jobs for Moms" online. Zu finden sind dort Stellenangebote vom Hunsrück bis Altenkrichen, die explizit Mütter ansprechen sollen. "Wer sich hier auf eine Stelle bewirbt, kann sich sicher sein, dass die Unternehmen familienfreundlich sind und Frauen mit Kindern einstellen wollen", sagt Gründerin Hanna Jones.
Jobportal will Hürden für Mütter im Beruf abbauen
Die Idee des Jobportals entstand während ihrer dritten Elternzeit. Selbst habe sie erlebt, wie schwer es sei, nach der Geburt eines Kindes wieder in den Beruf einzusteigen. "In Bewerbungsgesprächen wurde ich gefragt, wer die Kinder betreut, wenn ich eine Geschäftsführung übernehme." Zu den unangenehmen Fragen sei eine schlechtere Bezahlung im Vergleich zu männlichen Kollegen hinzugekommen.
Diese Ungerechtigkeiten solle Frauen in Zukunft erspart bleiben, sagt Jones. Konkret wurde die Idee des Jobportals, als Hanna Jones vor drei Jahren Mitgründerin und Berufsberaterin Anke Hollatz kennenlernte. "Mütter müssen immer noch strukturelle Hürden überspringen. Darauf wollen wir mit dem Portal aufmerksam machen", sagt Hollatz.
Jobs eignen sich auch für Väter
Das sei auch der Grund, weshalb explizit nur Frauen angesprochen werden. Väter seien jedoch auch willkommen. "Wer als Vater mehr als zwei Monate Elternzeit nehmen will, steht immer wieder vor Problemen. Hier haben wir eigene Ansprechpartner", so Hollatz.
Für Arbeitssuchende ist "Jobs for Moms" kostenlos. Ziel ist, dass die Unternehmen mit ihren Inseraten das Projekt finanzieren, das aktuell noch ehrenamtlich betrieben wird. Vor einer Zusammenarbeit werde geprüft, ob die Einstellung der Firmen zur Familie mit der Idee des Jobportals zusammenpasse, sagt Jones. Erst dann dürften Stellenangebote veröffentlicht werden.
Unternehmen sollen von Müttern profitieren
Mit rund 40 Firmen sind die Gründerinnen nach eigener Angabe inzwischen in Gesprächen. Die Volksbank RheinAhrEifel ist eines der Unternehmen, das von Anfang an dabei ist. Im Gespräch mit "Jobs for Moms" musste Personalmanagerin Gabriele Sieger den Gründerinnen darlegen, warum die Volksbank familienfreundlich ist. Hierzu gehörten Teilzeitmodelle, Job-Sharing und flexible Arbeitszeiten. Außerdem sei es etabliert, dass Mitarbeitende ihre Kinder mit in die Filiale bringen, wenn beispielsweise die Kita bestreikt wird.
Fachkräftemangel öffnet Chancen für Mütter
Anke Hollatz und Hanna Jones sehen im aktuellen Mangel an Fachkräften eine Chance für Mütter. Jetzt gebe es die Gelegenheit den Unternehmen die Potentiale von Müttern zu zeigen und Unternehmen familienfreundlicher zu gestalten, so Hollatz. Im besten Fall sei das Portal in einigen Jahren nicht mehr nötig.