"Wir stellen uns schon darauf ein, dass wir noch mehrere Monate Hilfe zu leisten haben", sagte Hasselfeldt. "Wir bleiben auf jeden Fall, solange die Menschen die Hilfe nötig haben."
Diese Hilfe werde von der Bevölkerung sehr anerkannt, sagte Hasselfeldt. Zudem gebe es eine große Spendenbereitschaft für die Betroffenen: Bereits mehr als 15 Millionen Euro seien an Spenden eingegangen. Um die Menschen in solchen Katastrophenfällen besser und schneller versorgen zu können, forderte Hasselfeldt die Einrichtung von bundesweit insgesamt zehn Versorgungslagern. Zwei solcher Lager seien bereits von der Politik beschlossen worden. Sie hoffe sehr, dass die übrigen acht Standorte auch relativ schnell genehmigt und umgesetzt werden.
Um die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen im Ahrtal zu versorgen, baut das Deutsche Rote Kreuz vier mobile Arztpraxen auf. Zudem stehen eine Notfallapotheke und Hygienepunkte mit Waschgelegenheiten auf der Liste. Den Menschen werde auch mit Schlafplätzen, Lebensmitteln, Wasser, Strom und Mobilfunk geholfen.
In die Krisenregion seien vom DRK-Generalsekretariat unter anderem 30.000 Decken, Schlafsäcke und Kissen, 1.000 Etagenbetten, 4.600 Hygienesets, 56 Trinkwassertanks, 172 Bautrockner und zahlreiche Stromerzeuger mit einer Gesamtleistung von acht Megawatt geliefert worden, hieß es.
Kein Masterplan für mögliche Unwetter am Wochenende
Die für das Wochenende vorausgesagten neuen Regenfälle betreffen auch die Helfer in den Katastrophengebieten im Norden des Landes. Es gebe im Moment noch keine konkreten Pläne, wie die Helfer auf die möglichen Gewitter und Regen reagieren könnten, sagte der Präsident des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Rainer Kaul, in Bad Neuenahr-Ahrweiler. "Zunächst hoffen wir mal, dass der Regen nicht so heftig wird." Aber das sei eine neue Herausforderung, die man dann meistern müsse. Derzeit seien die Menschen damit beschäftigt, den Unrat nach der Flut in der vergangenen Woche wegzuschaffen.
Psychologische Betreuung wird immer wichtiger
Immer mehr in den Vordergrund rückt nach Einschätzung des DRK die psychologische Betreuung. Man sei mit mehr als 160 Fachkräften dabei, sich um die psychosoziale Notfallversorgung zu kümmern. Unterstützt werden die Helfer und Helferinnen den Angaben zufolge von kirchlichen Seelsorgern. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagte, betroffen seien nicht nur Bürger, sondern auch Helfer.
Nach der Flüchtlingskrise hatte sich das DRK für den Aufbau von mehreren Katastrophenlagern eingesetzt. Die Finanzierung von zwei Lagern ist beschlossen. Material für das erste Lager werde zur Zeit noch organisiert und ist jetzt auch an der Ahr im Einsatz.