Opfer der Hochwasser-Katastrophe

Hälfte der Toten identifiziert, viele Schicksale unklar

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Wer sind die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz? Inzwischen sind 128 Tote gefunden worden, gut die Hälfte von ihnen ist identifiziert. Das heißt aber auch: Die Schicksale zahlreicher Menschen sind noch immer ungeklärt.

Nach der Hochwasserkatastrophe werden in Rheinland-Pfalz weiterhin 155 Menschen vermisst. Das teilte Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag in einer Sondersitzung von drei Landtagsausschüssen mit. Eine Woche nach einem solchen Ereignis nähmen die Chancen, dass Vermisste noch leben können, ab, so Lewentz weiter.

Auch, ob jemals alle 155 Vermissten-Schicksale aufgeklärt werden, ließ Lewentz offen. Fest steht: Von den 128 Toten in Rheinland-Pfalz seien bisher 62 identifiziert. Sie sollen "in Würde von ihren Lieben bestattet werden können", sagte Lewentz, eine Massenbeerdigung etwa sei nicht geplant.

Zu den Toten und Vermissten kämen noch 766 Verletzte in Rheinland-Pfalz, die in den Krankenhäusern behandelt worden seien. Auch viele Haustiere werden noch vermisst.

Identifizierung der Toten läuft derweil weiter

Fachleute der Polizei arbeiten inzwischen weiter an der Identifizierung der im Hochwassergebiet gefundenen Toten. Für diese Aufgabe seien zahlreiche Beamte der Landespolizei abgestellt worden, sagte ein Sprecher der Polizei in Koblenz. Unterstützt werden sie von Spezialisten des Bundeskriminalamtes (BKA).

Bei der Identifizierung orientieren sich die Ermittler unter anderem an Personen, die als vermisst gemeldet wurden. Es gehe beispielsweise darum, Fotos von Vermissten zu beschaffen und Zeugen zu befragen, welche Kleidung eine vermisste Person zuletzt getragen habe oder wo sie zum letzten Mal gesehen worden sei, erläuterte der Sprecher.

Zahnstatus oder DNA-Analysen zur Identitäts-Klärung

Er schilderte auch, wie schwierig es sei herauszufinden, wer die gefundenen Opfer überhaupt sind. Helfen könnten dabei auch die Aufzeichnungen von Zahnärzten über den Gebissstatus von Patienten. Oder auch eine DNA-Analyse. Beide Verfahren seien vergleichsweise aufwendig und bräuchten entsprechend viel Zeit. Schließlich müssten alle Hinweise erst mal zusammengetragen und dann ausgewertet werden.

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SWR