Nach Leichenfund bei Neuwied

DNA-Abgleich bestätigt Identität von totem Wehrmachtssoldaten

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Der DNA-Abgleich mit zwei noch lebenden Neffen hat die Identität eines Wehrmachtssoldaten nach 77 Jahren bestätigen können. Er war im Januar auf dem Engerser Feld gefunden worden. Drei weitere Leichen konnten noch nicht identifiziert werden.

Die Identität eines toten Wehrmachtssoldaten aus dem Engerser Feld bei Neuwied ist nun zweifelsfrei geklärt. Wie die Kriminalpolizei mitteilte, konnte sie nach langen Ermittlungen die Identität feststellen durch einen DNA-Abgleich mit zwei noch lebenden Verwandten. Demnach handelt es sich bei einem der Soldaten um einen 1907 geborenen Dachdeckermeister aus Düsseldorf.

Die beiden Neffen gaben laut Polizei an, sich an Erzählungen über den Onkel erinnern zu können. Dieser war nur knapp zwei Monate vor Kriegsende in Neuwied-Engers im Krieg gefallen. Er war zusammen mit drei anderen Leichen gefunden worden. Diese konnten nicht identifiziert werden, weil es keine Anknüpfungspunkte für eine Recherche gegeben habe, so die Polizei.

Bei den Leichen von vier Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg bei Neuwied wurden auch Teile einer Erkennungsmarke gefunden.
Bei den Leichen von vier Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg bei Neuwied wurden auch Teile einer Erkennungsmarke gefunden.

Auch SWR-Recherchen halfen bei der Identifikation

Das war bei dem Düsseldorfer anders. Durch die Erkennungsmarke ergaben sich erste Hinweise. Doch zuerst konnte das Bundesarchiv die Marke keinem Soldaten zuordnen. Unter anderem SWR-Recherchen und weitere Presseberichte konnten die Polizei am Ende auf die richtige Fährte bringen. So konnte über einen Abgleich der Marke festgestellt werden, dass der Mann wohl zum "Ersatz Regiment General Göring" gehört hat, einem Flak-Regiment.

Soldaten waren in einem Feldgrab bestattet

Die vier Soldaten waren wohl in einem sogenannten Feldgrab bestattet worden, das von lebenden Kameraden ausgehoben worden war. Obwohl das Grab nicht offiziell bekannt war, hatte der andere Teil der Erkennungsmarke trotz der Wirren der letzten Kriegswochen den Weg zum Standesamt nach Düsseldorf gefunden.

Der Mann aus Düsseldorf war nicht der einzige Mann aus der Familie, der im Krieg gefallen ist. So fiel nach Angaben der Polizei auch ein weiterer Onkel bereits 1941 im Russlandfeldzug.

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SWR