Viele Baufirmen haben zuwenig Leute. Nowi-Bau in Bad Breisig (Kreis Ahrweiler) schenkt der Belegschaft Kreuzfahrten, um neue Mitarbeiter anzulocken. Das Personal ist begeistert und lobt den Chef. Freie Stellen konnten mit dieser Methode aber nicht besetzt werden.
Mit der AIDA nach Oslo und Kopenhagen
Viermal ist die Belegschaft von Nowi-Bau schon in See gestochen. Zuletzt mit der AIDA von Kiel über Oslo nach Kopenhagen. Fünf Tage lang wird dafür der Betrieb in Bad Breisig dicht gemacht, nur der Notdienst muss bleiben.
Firmeninhaber Norman Wirbel hat die Reise spendiert. Für jeden der 22 Reisenden hat er rund 700 Euro ausgegeben. Außerdem noch je 200 Euro Bord-Guthaben für Getränke. Das ist ihm die Sache wert: "Der gemeinsame Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff schweißt das Team zusammen. Die Stimmung in der Firma ist super."
Die Mitarbeiter sind begeistert
Das bestätigen Sabine Durben und Tanja Werner. "Die Reise war klasse", erzählt Sabine Durben. "Meine Verwandten und Freunde sagen immer: Du hast aber einen tollen Chef." Tanja Werner meint: "Das ist wirklich außergewöhnlich, dass eine Firma ihrem Team Kreuzfahrten schenkt."
Es kam keine einzige Bewerbung
Firmenchef Norman Wirbel, der seine Belegschaft von 30 auf 50 Mitarbeiter aufstocken will und händeringend Spezialisten für Heizungs- und Lüftungsbau sucht, hat jetzt erstmals in großen Zeitungsanzeigen mit den Firmen-Kreuzfahrten geworben. Die Bilanz war niederschmetternd: Es ist keine einzige Bewerbung eingegangen.
Es gibt noch mehr Vergünstigungen
Norman Wirbel schenkt seinen Leuten nicht nur Kreuzfahrten. Es gibt täglich kostenlos Getränke und Kuchen und er zahlt monatlich jedem Mitarbeiter 150 Euro netto betriebliche Altersvorsorge. "Wenn solche Vergünstigungen nicht ziehen, wie kann man dann Nachwuchs gewinnen?", fragt er sich.
Fachkräftemangel bereitet große Sorgen
Der Fachkräftemangel macht dem Firmenchef große Sorgen. Wegen des demographischen Wandels gehen mehr Mitarbeiter in Rente als neue Leute aus der Schule nachkommen. "Das wird spannend in den nächsten zehn Jahren", sagt Norman Wirbel. "Wo soll das hinführen? Wenn weniger Handwerker da sind, aber die Arbeitsleistung gleich bleibt, wird der Handwerker enorm teuer werden."