Frisch teilte mit, Begoña Hermann (SPD) habe vor dem Untersuchungsauschuss behauptet, vom 23. bis zum 30. Juli 2021 bei der Einsatzleitung in Ahrweiler vor Ort gewesen zu sein. Tatsächlich sei sie aber laut Aussage der Landesregierung nur bis zum 26. Juli dort gewesen. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) ist für den Wiederaufbau im Ahrtal zuständig.
Gegen Hermann läuft bereits ein Disziplinarverfahren
Die Behörde hatte gegen Hermann jüngst ein Disziplinarverfahren wegen einer Urlaubsreise eingeleitet. Hermann war vom 31. Juli bis 13. August 2021 in die USA gefahren. Laut Innenminister Michael Ebling (SPD) steht der Verdacht im Raum, dass die politische Beamtin einen dienstlichen Anlass konstruiert haben könnte, um für ihren Urlaub eine Einreisegenehmigung in die USA zu bekommen. Ebling sagte, ohne diese Genehmigung wäre Hermanns Reise vermutlich nicht möglich gewesen. Private Reisen waren aufgrund der Corona-Beschränkungen weitgehend untersagt.
Scharfe Kritik von AfD und CDU an Hermanns Verhalten
AfD-Fraktionschef Frisch sagte dazu, einen Erholungsurlaub anzutreten, während tausende Menschen im Ahrtal noch nicht einmal ein Dach über dem Kopf gehabt hätten, könne man nur als eine Verhöhnung der Flutopfer betrachten. Ähnlich äußerte sich der Obmann der CDU im U-Ausschuss, Dirk Herber: Während der Flut-Katastrophe überhaupt in den Urlaub zu fahren, sei schon allein "ein Wahnsinn gewesen". Und dann noch für eine private Reise das Schicksal der Menschen im Ahrtal heranzuziehen, da fehlten einem die Worte.