Offenbar Wrackteile gefunden

Chef des "Titan"-Tauchboots: Vorfahren seiner Frau kamen aus der Pfalz und starben auf der Titanic

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Von dem verschollenen Tauchboot "Titan" sind mutmaßlich Wrackteile gefunden worden. Die Menschen, die an Bord waren, sind wohl tot, darunter der "Titan"-Chef. Tragisch: Die Vorfahren seiner Frau starben auf der Titanic.

1912 war der Luxusdampfer Titanic auf seiner Fahrt nach New York gesunken. Seitdem liegt das Wrack des Schiffes auf dem Grund des Nordatlantiks, in fast 4.000 Metern Tiefe. Rund 1.500 Menschen wurden beim Untergang in den Tod gerissen. Darunter der Geschäftsmann Isidor Straus aus Otterberg im Kreis Kaiserslautern und seine Frau Ida, die aus Worms stammte.

Otterberg/New York

Titan-Unglück "Titan"-Chef: Ururgroßeltern seiner Frau aus Otterberg starben auf der Titanic

Die tragische Geschichte der Familie Straus aus Otterberg. Isidor und Ida starben beide 1912 auf der Titanic.

Mehr als 110 Jahre nach dem Untergang des Luxusdampfers gibt es wieder ein Unglück im Zusammenhang mit der Titanic. Das Tauchboot "Titan", das regelmäßig Ausflüge zum Titanic-Wrack machte, wurde seit Sonntag vermisst. Jetzt ist klar: Die Passagiere des Bootes haben die Fahrt wohl nicht überlebt. Denn nach Angaben der amerikanischen Küstenwache sind Wrackteile ganz in der Nähe des Bugs der Titanic gefunden worden, die zu dem vermissten Boot gehören.

Fünf Menschen waren an Bord der "Titan". Auch Stockton Rush, der Chef des US-Unternehmens OceanGate, das die Touren zum Wrack veranstaltet. Die Ururgroßeltern seiner Ehefrau Wendy sind Isidor und Ida Straus, die auf der Titanic starben.

Isidor und Ida Straus aus Otterberg starben beim Untergang der Titanic

Wendy Rush ist seit mehreren Jahren Teil der Unternehmensführung von OceanGate und war selbst bereits bei einer Expedition zum Titanic-Wrack mit dem Tauchboot unterwegs. Mit dem Tod ihres Mannes starb nun eine dritte Person im Atlantik, die mit der Familie Straus in Verbindung steht.

Bekannte: "Wendy hat sich abgeschottet"

Joan Adler ist eine Bekannte von Wendy Rush und Direktorin der Straus Historical Society in den USA, die sich mit der Geschichte der Familie Straus beschäftigt. Sie bezeichnet den tragischen Vorfall der "Titan" als ironisch.

Man war sich der Risiken bewusst

Joan Adler sagte, sie könne sich nur schwer vorstellen, wie es Wendy Rush aktuell geht. Sie habe sich abgeschottet und wolle mit niemandem sprechen, erzählt sie. Auch wenn nicht zu erwarten war, dass die Tauchboot-Fahrt so endet, wussten der Unternehmensgründer Stockton Rush und seine Ehefrau, was dabei passieren kann. Das habe er in einem Interview vorab erwähnt, so Adler.

Insgesamt waren fünf Personen an der Bord der "Titan". Zu den Insassen gehörten neben dem OceanGate-Gründer ein britischer Unternehmer, ein pakistanischer Geschäftsmann und sein Sohn sowie ein französischer Abenteurer.

PROFESSOR AUS KARLSRUHE WAR SCHON MIT "TITAN" AUF DEM WEG ZUR TITANIC Alexander Waibel im Interview: "Es ist eine Tragödie"

Fünf Personen sind an Bord des verschollenen Tauchboots "Titan". Ein Professor vom KIT in Karlsruhe war mit einem der Vermissten schon zu Forschungszwecken beim Wrack der Titanic.

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SWR