Viele Aufträge für Rehkitzretter

Ehrenamtliche Helfer retten 440 Rehkitze im Donnersbergkreis vor Mähdreschern

Stand
Autor/in
Andreas Kahlmeyer

Die Rehkitzretter im Donnersbergkreis haben in diesem Sommer mehr als doppelt so viele Kitze vor einem möglichen Tod durch Mähdrescher gerettet als im vergangenen Jahr. Das hat der Lions-Club Winnweiler mitgeteilt, der die Kitzrettung ehrenamtlich betreibt.

Die Rehkitzretter fliegen früh morgens – bevor die Landwirte mit dem Mähen beginnen – die Felder mit Drohnen ab. Wärmebildkameras zeigen ihnen dabei, wo sich Rehkitze im hohen Gras verstecken. Insgesamt konnten die ehrenamtlichen Helfer im Donnersbergkreis und den benachbarten Kreisen 440 Rehkitze aus Feldern verscheuchen oder heraustragen.

In diesem Jahr haben die Rehkitzretter im Donnersbergkreis 440 Kitze vor Mähdreschern gerettet
Ein Rehkitz liegt gut versteckt im hohen Gras auf einer Wiese. Für das Tier droht dort aber Lebensgefahr! Denn es ist noch zu klein, um vor einem nahenden Mähdrescher zu flüchten. Bild in Detailansicht öffnen
In diesem Jahr haben die Rehkitzretter im Donnersbergkreis 440 Kitze vor Mähdreschern gerettet
Deshalb sind während der Mahd - also der Jahreszeit in der gemäht wird - Rehkitzretter mit ihren Drohnen unterwegs. Früh morgens suchen sie die Felder mit Wärmebildkameras ab. Bild in Detailansicht öffnen
In diesem Jahr haben die Rehkitzretter im Donnersbergkreis 440 Kitze vor Mähdreschern gerettet
Die Rehkitze, die so gefunden werden, tragen die ehrenamtlichen Helfer des Lions Club Winnweiler dann vorsichtig aus den Feldern heraus. Die Kitze, die schon groß genug sind, um selbst abzuhauen, werden einfach weggescheucht. Bild in Detailansicht öffnen
In diesem Jahr haben die Rehkitzretter im Donnersbergkreis 440 Kitze vor Mähdreschern gerettet
Insgesamt 440 Rehkitze haben die Rehkitzretter aus dem Donnersbergkreis in diesem Jahr vor dem möglichen Tod durch Mähdrescher gerettet. Bild in Detailansicht öffnen
In diesem Jahr haben die Rehkitzretter im Donnersbergkreis 440 Kitze vor Mähdreschern gerettet
Nachdem die Tiere aus den Feldern gebracht wurden ... Bild in Detailansicht öffnen
In diesem Jahr haben die Rehkitzretter im Donnersbergkreis 440 Kitze vor Mähdreschern gerettet
... bleiben sie gut behütet am Rand des Feldes in Sicherheit, bis das Feld gemäht ist. Dann werden sie wieder freigelassen. Bild in Detailansicht öffnen
In diesem Jahr haben die Rehkitzretter im Donnersbergkreis 440 Kitze vor Mähdreschern gerettet
Aber nicht nur Kitze, auch andere Feldtiere werden von den ehrenamtlichen Helfern vor dem sicheren Tod gerettet. Etwa Feldhasen ... Bild in Detailansicht öffnen
In diesem Jahr haben die Rehkitzretter im Donnersbergkreis 440 Kitze vor Mähdreschern gerettet
... oder die Nester von am Boden brütenden Vögeln - wie hier das Gelege einer Feldlerche. Bild in Detailansicht öffnen

Lions Club Winnweiler betreibt Rehkitzrettung ehrenamtlich

Seit drei Jahren gibt es das ehrenamtliche Angebot im Donnersbergkreis – und es werde immer besser genutzt, freuen sich die Verantwortlichen. Viele Landwirte würden die Hilfe der Kitzretter dankbar annehmen. Inzwischen habe sich herumgesprochen, dass es das Angebot gibt und viele Landwirte würden sich mit genügend Vorlauf an die Kitzretter wenden. Teilweise würden sie sogar die Mahd - also das Mähen der Felder - zeitlich so verlegen, dass es für die Rehkitzretter terminlich passt.

Mehr Drohnen bei Rettung von Rehkitzen im Einsatz

Denn trotz der Aufstockung von anfangs einer auf inzwischen vier Drohnen, können die Kitzretter nicht alle Anfragen abarbeiten. Um wirklich flächendeckend alle Felder vor der Mahd mit Drohnen abzusuchen, bräuchten die Kitzretter nach eigenen Angaben noch mehr Helfer und Drohnenpiloten. In dieser Saison habe es insgesamt 167 Einsätze bei 73 verschiedenen Landwirten bzw. Jagdpächtern gegeben. So seien zwischen Anfang Mai und Anfang Juli 44 Einsatztage und etwa 1.000 abgesuchte Felder zusammengekommen. Bei jedem der Einsätze sind mindestens drei Helfer dabei. Ein Drohnenpilot und mindestens zwei Helfer, die die gefundenen Kitze sichern.

Viel Unterstützung aber auch einige Probleme bei der Rettung von Kitzen

Nach Angaben der Kitzretter ist das Problembewusstsein bei den Landwirten von Jahr zu Jahr gestiegen. Immer mehr würden sich an den Suchen beteiligen. Trotzdem gebe es aber immer noch Landwirte, die nicht mitmachen und teils auch rücksichtslos mit dem Mähen beginnen. Auch wenn Strafen drohen, wenn ein Landwirt ein Rehkitz beim Mähen verletzt oder tötet.

Unterstützung bekommen die Rehkitzretter auch von Behörden und Energieversorgern in der Region. Dort müssen sie nämlich häufig eine Flugerlaubnis einholen - etwa wenn eine elektrische Leitung über ein Feld führt, eine Kläranlage in der Nähe ist oder eine Einrichtung der US-Army. Probleme hatte es in diesem Jahr lediglich mit der Genehmigungsbehörde SGD Süd gegeben. Die habe nämlich für ein Naturschutzgebiet keine Flugerlaubnis erteilt, mit der Begründung, dass es in dem Gebiet keine Felder gebe, die gemäht werden. Das habe sich aber als falsch herausgestellt, weil in drei Fällen Landwirte in genau diesem Gebiet die Hilfe der Kitzretter angefragt hatten.

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Andreas Kahlmeyer