Die Rehkitzretter fliegen früh morgens – bevor die Landwirte mit dem Mähen beginnen – die Felder mit Drohnen ab. Wärmebildkameras zeigen ihnen dabei, wo sich Rehkitze im hohen Gras verstecken. Insgesamt konnten die ehrenamtlichen Helfer im Donnersbergkreis und den benachbarten Kreisen 440 Rehkitze aus Feldern verscheuchen oder heraustragen.
Lions Club Winnweiler betreibt Rehkitzrettung ehrenamtlich
Seit drei Jahren gibt es das ehrenamtliche Angebot im Donnersbergkreis – und es werde immer besser genutzt, freuen sich die Verantwortlichen. Viele Landwirte würden die Hilfe der Kitzretter dankbar annehmen. Inzwischen habe sich herumgesprochen, dass es das Angebot gibt und viele Landwirte würden sich mit genügend Vorlauf an die Kitzretter wenden. Teilweise würden sie sogar die Mahd - also das Mähen der Felder - zeitlich so verlegen, dass es für die Rehkitzretter terminlich passt.
Mehr Drohnen bei Rettung von Rehkitzen im Einsatz
Denn trotz der Aufstockung von anfangs einer auf inzwischen vier Drohnen, können die Kitzretter nicht alle Anfragen abarbeiten. Um wirklich flächendeckend alle Felder vor der Mahd mit Drohnen abzusuchen, bräuchten die Kitzretter nach eigenen Angaben noch mehr Helfer und Drohnenpiloten. In dieser Saison habe es insgesamt 167 Einsätze bei 73 verschiedenen Landwirten bzw. Jagdpächtern gegeben. So seien zwischen Anfang Mai und Anfang Juli 44 Einsatztage und etwa 1.000 abgesuchte Felder zusammengekommen. Bei jedem der Einsätze sind mindestens drei Helfer dabei. Ein Drohnenpilot und mindestens zwei Helfer, die die gefundenen Kitze sichern.
Viel Unterstützung aber auch einige Probleme bei der Rettung von Kitzen
Nach Angaben der Kitzretter ist das Problembewusstsein bei den Landwirten von Jahr zu Jahr gestiegen. Immer mehr würden sich an den Suchen beteiligen. Trotzdem gebe es aber immer noch Landwirte, die nicht mitmachen und teils auch rücksichtslos mit dem Mähen beginnen. Auch wenn Strafen drohen, wenn ein Landwirt ein Rehkitz beim Mähen verletzt oder tötet.
Unterstützung bekommen die Rehkitzretter auch von Behörden und Energieversorgern in der Region. Dort müssen sie nämlich häufig eine Flugerlaubnis einholen - etwa wenn eine elektrische Leitung über ein Feld führt, eine Kläranlage in der Nähe ist oder eine Einrichtung der US-Army. Probleme hatte es in diesem Jahr lediglich mit der Genehmigungsbehörde SGD Süd gegeben. Die habe nämlich für ein Naturschutzgebiet keine Flugerlaubnis erteilt, mit der Begründung, dass es in dem Gebiet keine Felder gebe, die gemäht werden. Das habe sich aber als falsch herausgestellt, weil in drei Fällen Landwirte in genau diesem Gebiet die Hilfe der Kitzretter angefragt hatten.