Es ist kurz vor neun Uhr und ich stehe mit meinem E-Mountainbike am Bahnhof von Waldfischbach-Burgalben. Dort treffe ich Stephan Marx. Der ist Geschäftsführer vom Mountainbikepark Pfälzerwald. Mit ihm gehe ich nämlich auf die Tour zwei. Startpunkt: Bahnhof. Zum Konzept des Parks gehöre, dass man viele Touren per Bahn erreichen kann, erzählt Marx. So könnten die Mountainbiker auch Streckentouren machen und anschließend mit der Bahn zum Ausgangspunkt zurück.
Unsere Tour ist etwa 20 Kilometer lang und führt zunächst mal bergauf. "Wir müssen erstmal aus dem Ort raus zur Tour, aber wir werden gleich danach mit einem schönen Trail belohnt", verspricht Stephan Marx. Also strampeln wir los. Dank unserer E-Mountainbikes geht es flott bergauf. Die Tour führt dann größtenteils durch den Wald. "Sie hat eine Menge Singletrails, die aber sehr gut fahrbar sind", so Marx. Und zum Schluß - so verspricht er, werden wir an einen schönen Aussichtspunkt gelangen.
Mehr als 30 ausgeschilderte Touren im Mountainbikepark Pfälzerwald
Der Mountainbikepark Pfälzerwald erstreckt sich fast über den gesamten Pfälzerwald. Die nördliche Grenze bildet in etwa die Linie von Landstuhl, Kaiserslautern und Hochspeyer. Im Süden reicht er bis an die deutsch-französische Grenze, manch ein Trail verläuft sogar auf französischer Seite. Die östliche Grenze bildet der Haardtrand. In diesem Gebiet sind 36 Touren ausgeschildert, werden regelmäßig kontrolliert und gepflegt.
Anspruchsvolle Touren im Pfälzerwald
Die Touren richten sich grundsätzlich an alle, sagt Stephan Marx. Familien müssten sich aber überlegen, ob sie 20 Kilometer oder mehr mit ein paar hundert Höhenmetern konditionell schaffen. "Vom fahrtechnischen Anspruch her ist es in der Regel machbar. Es gibt auf einigen Touren ein, zwei Klippen, die ein bisschen schwierig sind, aber das sind kurze Abschnitte." Es gibt aber auch anspruchsvollere Touren, wie die Trans Pfälzerwald von Hochspeyer nach Bad Bergzabern. "Das sind 91 Kilometer und 1.800 Höhenmeter", sagt Marx.
Angebot des Mountainbikeparks Pfälzerwald richtet sich an Tourenfahrer
Insgesamt sind im Mountainbikepark Pfälzerwald über 900 Kilometer Strecke ausgeschildert. Neben Forstwegen führen diese auch über Singletrails. Trotzdem, so erklärt Stephan Marx, richte sich das Angebot hauptsächlich an tourenorientierte Mountainbiker. Leute, die eher Enduro oder gar Downhill fahren wollen, die würden auf den Touren nicht glücklich. Für diese Fahrer gebe es aber diverse Bikeparks und Flowtrails innerhalb des Mountainbikeparks.
Entscheidung in Heltersberg: zurück oder weiter nach Johanniskreuz?
Stephan Marx und ich sind inzwischen über Forstwege und Trails nach Heltersberg gelangt. Dort ist der Mittelpunkt der Tour, erklärt er. Ab hier kann man entweder über Trails zurück nach Waldfischbach-Burgalben oder aber weitere 35 Kilometer nach Johanniskreuz und über Trippstadt in Angriff nehmen. "Das schenken wir uns heute, da ist es zu warm für", grinst Marx.
Sehenswürdigkeiten auf der Tour um Waldfischbach
Also nehmen wir den Trail, der uns zurück nach Waldfischbach führt. Über Wurzeln und einige Felsen geht es durch den Nadelwald - und plötzlich: der versprochene Ausblick! Unter uns liegt Waldfischbach-Burgalben - eingebettet in Bäume und Grün. "Im Wald ist es mit Ausblicken sehr selten. Wenn man dann aber zu einem kommt, dann freut man sich einfach total, weil sich einfach der Blick weitet", sagt Stephan Marx.
Fahrraderlebnis in der Westpfalz Pfälzerwald: Mountainbiken durch die pfälzische Toskana
Die Fahrradsaison ist längst eröffnet, aber was macht die perfekte Radtour eigentlich aus und wo sind vor allem die schönsten Touren?
Dieser herrliche Blick über den Ort ist nicht die einzige Sehenswürdigkeit der Tour: bei Heltersberg gibt es den Hänsel-und-Gretel-Felsen. Dort sind Szenen aus dem gleichnamigen Märchen in den Stein gehauen. Auf den Galgenfels kann man zu Beginn der Tour hinaufsteigen und hat gleich einen Überblick über Waldfischbach. Und dann sind da noch verschiedene Brunnen mitten im Wald.
Tour endet wieder am Bahnhof in Waldfischbach-Burgalben
Am Ende haben Stephan Marx und ich etwas mehr als eine Stunde und 20 Minuten für die 20 Kilometer gebraucht. 399 Höhenmeter sind wir gefahren, dank des E-Bikes trotz Hitze kein Problem.