Besonderer Moment für Manuschka in Maßweiler

Zirkus-Löwin darf ins Außengehege der Tierauffangstation in der Südwestpfalz

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Jürgen Rademacher
Bild von Jürgen Rademacher, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern
Alexandra Dietz
SWR-Reporterin Alexandra Dietz kuschelt die Orakel vor ihrem großen Einsatz. Vielleicht bringt's ja was!

Für Manuschka und das Team der Tierauffangstation Maßweiler in der Südwestpfalz war es ein besonderer Moment. Zum ersten Mal durfte die Zirkus-Löwin am Dienstag in ihr Außengehege. Ein dauerhaftes Heim wird es aber nicht.

Langsam dreht sie ihre Runden, begleitet von einer Tierfpflegerin, die außerhalb des Zauns nebenher läuft. Die Schafe ein Stück nebenan werden mit einem lauten Knurren begrüßt. Die Kameras der Journalisten scheinen ihr nicht so zu gefallen. Dann wird aber das große Außengehege weiter erkundet - und schließlich macht es sich die fünfjährige Löwen-Dame in ihrem neuen Übergangsheim bequem.

Umzug zur Tierauffangstation Maßweiler geglückt

Seit Freitag ist Manuschka in der Tierauffangstation Maßweiler. Auch wenn die ehemalige Zirkuslöwin Manuschka das Reisen gewöhnt ist, war dieses Abenteuer einzigartig. Denn die Reisen als Zirkusattraktion sind ab sofort Geschichte! Weil ihr Halbbruder unerwartet gestorben war, hatte sich der Zirkus entschieden, Manuschka freiwillig abzugeben. Geboren wurde die mehr als 100 Kilogramm schwere Wildkatze 2019 in Frankreich, zusammen mit ihrem Halbbruder. Mit drei Monaten wurde das Geschwisterpaar dann an einen Zirkus abgegeben. Fünf Jahre später darf die Großkatze in Rente gehen.

Im Kreis Südwestpfalz werden vernachlässigte Wildtiere gepflegt

Der Verein "TIERART" betreibt die Tierauffangstation Maßweiler in der Südwestpfalz - hier finden verletzte und vernachlässigte Wildtiere eine neue Heimat. Immer wieder mal auch ehemalige Großkatzen aus dem Zirkus. Manche wurden von den Behörden in ganz Europa bei Privatpersonen beschlagnahmt, weil sie dort unter schlimmen Bedingungen gehalten wurden.

Zirkus übergibt Löwin freiwillig an Tierauffangstation

Dass Manuschka freiwillig vom Zirkus abgegeben wurde, begrüßen die Tierpfleger der "TIERART Wildtierstation" sehr. Außerdem freut es die internationale Tierschutzorganisation "VIER PFOTEN e.V.", die sich gemeinsam mit "TIERART" in Maßweiler länderübergreifend um das Tierwohl kümmert, dass sich der Zirkus verpflichtet hat, in Zukunft keine Großkatzen mehr zu halten und mit ihnen als Attraktion Geld zu machen.

Manuschkas großer Tag! Die Löwin aus einem deutschen Zirkus hat ein neues Zuhause auf Zeit bei TIERART gefunden.

"TIERART" fordert Verbot von Wildtieren im Zirkus

In vielen Ländern wie Bulgarien, Italien, Frankreich oder Schweden ist es schon lange verboten, Wildtiere im Zirkus zu halten. Manche Länder gehen sogar so weit, alle Tiere aus den Shows zu verbannen. In Deutschland sind Wildtiere in Zirkussen nach wie vor noch erlaubt. Für "TIERART" ein Unding. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN fordert seit Jahren ein gesetzliches Verbot. Auf ihrer Facebook-Seite heißt es: "Wir fordern den Bundestag auf, endlich ein Tierschutzgesetz zu schaffen, das Tiere wirklich schützt. Die bisher geplanten Maßnahmen im Gesetzentwurf reichen dafür nicht aus!"

Dieser Blick durch Gitterstäbe ist für die Löwin Geschichte! in der Tierauffangstation Maßweiler in der Südwestpfalz hat sie ein neus zu Hause.
Löwin Manuschka lebte bisher in einem deutschen Zirkus.

Die Löwin wird weiter nach Niederlande ziehen

Nachdem die ehemalige Zirkus-Löwin Manuschka ihr neues Innengehege kennenlernen durfte und sich eingewöhnen konnte, ging es nun also zum ersten Mal in das Außengehege. Ein besonderer Moment für das Tier, da waren sich alle Tierpfleger einig. Denn die Katzendame hat in ihrem Leben noch nicht viele große Freiflächen gesehen, geschweige denn durfte sie darauf tollen.

Die wertvolle Ladung wird gesichert. Wie bei jedem Umzug hat Sicherheit oberste Priorität, für Tier und Menschen.
Sicherheit hat oberste Priorität! Für die Löwin Manuschka aber auch für die Tierpfleger. Wie bei jedem Umzug wird die wertvolle Ladung bestens gesichert. Bild in Detailansicht öffnen
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Das soll sich ab jetzt aber ändern: Manuschka erwartet ein entspanntes Katzenleben ohne Applaus, Scheinwerferlicht und Kunststücke. Das aber nicht dauerhaft in der Südwestpfalz. Sobald die Katzendame ihren Gesundheitscheck gemacht hat und alle notwendigen Papiere vorliegen, soll sie zum Großkatzenschutzzentrum FELIDA in den Niederlanden gebracht werden. Um sie mit anderen Artgenossen zusammenzubringen, denn im Gegensatz zu anderen Großkatzen sind Löwen sehr soziale Tiere und sollten nicht alleine leben. Bis das soweit ist, soll sie aber erst einmal in Maßweiler Spaß haben.

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