Zweibrücken bei insolventen Unternehmen ganz vorn

Pirmasens ist Spitzenreiter in RLP - bei privaten Insolvenzen

Stand

In ganz Rheinland-Pfalz hat es in der ersten Hälfte des Jahres deutlich mehr Privatinsolvenzen gegeben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Spitzenreiter ist eine Stadt aus der Westpfalz: Pirmasens.

Die Schuhstadt in der Südwestpfalz hat mit 84 privaten Insolvenzen die mit Abstand meisten in der ersten Hälfte des Jahres 2023. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. Mit Blick auf die Westpfalz landet auf dem zweiten Platz dieser Negativ-Bilanz der Kreis Kusel mit 63 Privatinsolvenzen.

Zweibrücken bei Privatinsolvenzen deutlich vor Kusel und Kaiserslautern

Betrachtet man aber die Zahlen je 10.000 Einwohner, dann wird der Abstand des Spitzenreiters zu den anderen Kommunen noch deutlicher. Hier liegt Pirmasens mit fast 21 Insolvenzen je 10.000 Einwohnern deutlich vor dem Kreis Kusel (knapp 9 Insolvenzen).

Privatinsolvenzen im Westen der Pfalz
KommuneErste Hälfte 2023Erste Hälfte 2022je 10.000 Einwohner
Kaiserslautern44624,4
Kreis Kaiserslautern28332,6
Pirmasens848320,8
Zweibrücken19195,5
Kreis Südwestpfalz29323,1
Kreis Kusel63388,9
Donnersbergkreis29283,8

Pirmasens schon 2022 bei Privatinsolvenzen vorne dabei

Schon im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres wurden aus Pirmasens 83 Insolvenzen gemeldet. Im Jahr davor, also 2021, hatte sich die Zahl der Privatinsolvenzen in Pirmasens bereits verdoppelt. Das Statistische Landesamt führte die Zunahme damals auf eine Gesetzesänderung zurück.

Seit 2021 dauerte es nur drei statt wie bisher sechs Jahre, bis Schuldner im Rahmen einer Privatinsolvenz von ihren Restschulden befreit sind. Deshalb hätten viele Betroffene die Eröffnung des Verfahrens bis 2021 hinausgezögert. Möglicherweise hält diese Effekt weiter an.    

Stadt Kaiserslautern verbessert sich bei privaten Insolvenzen deutlich

Zurück zu den aktuellen Zahlen in Sachen Privatinsolvenzen. Deutlich verbessert, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, haben die sich in der Stadt Kaiserslautern. Dort gab es in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres 62 Privatinsolvenzen. Dieses Jahr sind es 18 weniger in der ersten Jahreshälfte.

Die wenigsten Privatinsolvenzen in Rheinland-Pfalz je 10.000 Einwohner weisen laut Statistischem Landesamt die Kreise Mainz-Bingen und der Rhein-Pfalz-Kreis auf - mit jeweils 1,5.

Unternehmensinsolvenzen: Zweibrücken Spitzenreiter in RLP

Deutlich knapper fällt der Unterschied zwischen den Kommunen in Rheinland-Pfalz aus, wenn wir die Insolvenzen von Unternehmen vergleichen. Mit sechs Insolvenzen je 1.000 wirtschaftlich aktive Unternehmen verzeichnet die Stadt Zweibrücken den höchsten Wert. Zum Vergleich: Den niedrigsten Wert (jeweils 1) verzeichnen die Stadt Landau und die Kreise Alzey-Worms und Rhein-Hunsrück.

Die meisten Insolvenzanträge haben nach Angaben des Statistischen Landesamtes Unternehmen aus dem Baugewerbe gestellt. Die Zahl sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent gestiegen.

Handwerkskammer der Pfalz: Lage für viele Firmen eine Herausforderung

Die Handwerkskammer der Pfalz bestätigt, dass die Lage bei vielen Unternehmen zurzeit sehr "herausfordernd" ist. Das habe zum Beispiel was mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. Gestiegene Finanzierungskosten und hohe Materialpreise spielten ebenso eine tragende Rolle wie die anhaltend hohe Inflation.

Allerdings, so die Handwerkskammer weiter, gehe es einigen Branchen aktuell auch sehr gut, wie zum Beispiel Elektronikern, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikern, die beispielsweise eng an der Energiewende arbeiteten.

Unternehmensinsolvenzen in der Westpfalz
KommuneErste Hälfte 2023Erste Hälfte 2022je 1.000 Unternehmen
Stadt Kaiserslautern7112,3
Kreis Kaiserslautern1484,5
Pirmasens251,4
Zweibrücken656,0
Kreis Südwestpfalz642,1
Kreis Kusel351,8
Donnersbergkreis411,8
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