Bandenmäßiger Drogenhandel

Großrazzia in Kaiserslautern und Region: Polizei nimmt neun Verdächtige fest

Stand

Von Autor/in Helen Roth

Nach monatelangen Ermittlungen hat die Polizei in Kaiserslautern und Umgebung neun Verdächtige wegen Drogenhandels festgenommen. Nun hat die Polizei weitere Details bekanntgegeben.

Im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität in der Kaiserslauterer Innenstadt hat die Polizei nun ausführlicher über die Täter und ihr Vorgehen informiert. Neun Verdächtige im Alter von 16 bis 31 Jahren wurden vergangene Woche festgenommen.

Wehret den Anfängen. Wir lassen keine kriminellen Strukturen zu.

Bei einem Pressegespräch erklärte der Präsident des Polizeipräsidium Westpfalz, Hans Kästner, das Vorgehen der Behörden: "Eine starke Polizeipräsenz, gezielte Analysen und konsequente Strafverfolgung sind entscheidend, um die Sicherheit in der Westpfalz zu gewährleisten." Zudem betonte er, dass die Polizei keine kriminellen Strukturen in der Stadt dulden werde.

Polizei schnappt neun Verdächtige in Kaiserslautern und Region

In einer groß angelegten Aktion hatten Polizei und Staatsanwaltschaft vergangene Woche neun Personen in Kaiserslautern, dem Rhein-Pfalz-Kreis und im Raum Mainz festgenommen. Acht Männer im Alter von 22 bis 31 Jahren stehen unter Verdacht, bandenmäßig mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Ein 16-Jähriger soll gewerbsmäßig mit Cannabis gehandelt haben.

Polizei zerschlägt mutmaßlichen Drogenring

Seit September 2024 ermittelte eine Sonderkommission der Kriminaldirektion Kaiserslautern mit dem Namen "SOKO Willy" gegen die mutmaßliche Bande. Die Polizei verdächtigt die Gruppe, in Kaiserslautern und Umgebung Drogen verkauft zu haben – organisiert wie ein arbeitsteiliges Geschäft. "Diese neun Personen haben wir jetzt aus dem Verkehr gezogen", so Kästner.

Nach monatelangen Ermittlungen folgte vergangene Woche der Zugriff: Mehr als 200 Einsatzkräfte durchsuchten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag elf Wohnungen in Kaiserslautern, dem Kreis Kaiserslautern und dem Rhein-Pfalz-Kreis. Die Beamten beschlagnahmten zwei Kilogramm Cannabis-Produkte, Bargeld und einen neuwertigen Pkw.

Foto (von links): Alexander Welter, Hans Kästner, Dr. Udo Gehring, Ralf Klein
Bei einer Pressekonferenz stellten Staatsanwaltschaft und Polizei Kaiserslautern das Ergebnis ihrer Drogenrazzien vor. Foto (von links): Kriminaldirektor Alexander Welter, Polizeipräsident Hans Kästner, Oberstaatsanwalt Dr. Udo Gehring, Leiter der Polizeidirektion Ralf Klein

Kriminaldirektor Alexander Welter sagte: "Während der Nachforschungen ergaben sich deutliche Anhaltspunkte für den organisierten Handel mit Betäubungsmitteln und Cannabis. Wir stellten bandenähnliche Strukturen fest." Welter hatte die Verantwortung für die Ermittlungen in der Westpfalz inne.

Zugriff auch in Offenbach: Kokain und Bargeld sichergestellt

Parallel zu den Durchsuchungen in der Pfalz, schlugen Ermittler auch in Offenbach zu. Beim mutmaßlichen Lieferanten der Kaiserslauterer Gruppe fanden sie fast neun Kilogramm Kokain, vier Kilogramm Haschisch, knapp sieben Kilogramm Marihuana, elf Kilogramm Streckmittel. Außerdem haben die Beamten bei dem Verdächtigen 15.000 Euro Bargeld sichergestellt.

Der leitender Oberstaatsanwalt in Kaiserslautern, Dr. Udo Gehring, stellte fest: "Zu den jetzt in Kaiserslautern sichergestellten zwei Kilogramm Cannabisprodukten kommen die über andere Beweismittel ermittelten Geschäfte im Tatzeitraum und die Sicherstellungen bei dem ebenfalls ermittelten Lieferanten hinzu."

Haftbefehle gegen neun Verdächtige erlassen

Das Amtsgericht Kaiserslautern erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft mehrere Durchsuchungsbeschlüsse und insgesamt neun Haftbefehle. Nach Hinweisen auf eine geplante Beschaffungsfahrt griff die Polizei zu. Am Donnerstag wurden die Festgenommenen dem Ermittlungsrichter vorgeführt – sie machten von ihrem Schweigerecht Gebrauch.

Aufgrund von Flucht- und Wiederholungsgefahr bestätigte der Richter die Haftbefehle. Die Verdächtigen wurden in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht. Dort sind sie noch immer.

Polizei will Sicherheit rund um die Mall in Kaiserslautern erhöhen

Die Polizei betont, dass die Aktion nicht nur der Strafverfolgung diente, sondern auch das Sicherheitsgefühl in der Kaiserslauterer Innenstadt stärken soll – insbesondere rund um die Mall "K in Lautern" und den Willy-Brandt-Platz.

Polizeipräsident Hans Kästner erklärte: "Wir werden es nicht zulassen, dass sich hier Gruppierungen oder sogar Banden bilden, die mit Betäubungsmitteln handeln und die Bevölkerung in Angst versetzen. Das subjektive Sicherheitsgefühl unserer Bürgerinnen und Bürger ist uns ganz wichtig."

Polizei kündigt verstärkte Kontrollen an

Nach den Festnahmen will die Polizei weiterhin präsent sein. Ralf Klein, Leiter der Polizeidirektion Kaiserslautern, betonte: "Unsere Arbeit ist mit dieser Aktion nicht beendet. Die Polizei wird verstärkt in der Innenstadt kontrollieren, um für Sicherheit zu sorgen."

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