Wehmut wird mit Sicherheit dabei sein, wenn Gerda Gauer heute im Hotel Bastenhaus bei Dannenfels am Fuße des Donnersbergs ist. Die "Job Aktiv"-Managerin des Donnersbergkreises wird dort wieder junge Menschen begrüßen und ihnen zeigen, welche Berufe es im Hotel- und Gaststättenbereich gibt. Das aber zum letzten Mal.
21 Jahre lang war die heute 84-Jährige mehrfach im Jahr mit jungen Leuten in verschiedenen Unternehmen. Schülerinnen und Schüler für Ausbildungsberufe begeistern, ihnen direkt vor Ort, in den Betrieben zu zeigen, wie die Arbeit so ist, was alles dahinter steckt - für Gerda Gauer war dies eine Lebensaufgabe. Dafür hat sie zu Beginn des Jahres auch das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen.
Projekt am Donnersberg wird fortgesetzt
"Irgendwann muss man auch mal aufhören", sagt Gauer dem SWR. Sie freut sich, dass ihr "Job Aktiv"-Projekt von ihrer Nachfolgerin Eva John weitergeführt wird. Beide kennen sich bestens. Von 1973 bis 2003 war Gauer Lehrerin an der Berufsbildenden Schule des Donnersbergkreises. 1993 übernahm sie die Leitung. Auch Eva John war an der Berufsbildenden Schule, war Teil der Schulleitung.
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"Die Pflege liegt mir besonders am Herzen", sagte Gauer immer wieder. So hatte sie auch eine jährliche Karrieremesse "Pflege und Gesundheit" ins Leben gerufen. Zudem hat sie das sogenannte Berufswahlsiegel entwickelt. Das ist quasi ein TÜV für Berufsorientierungskonzepte an Schulen. Das Zertifikat wird von einer Jury nach Besuchen und Bewertungen der Schulen vergeben.
Bildungsministerin: "Ein Leben für die Berufsorientierung"
Ihre Biografie ließe sich auch als ein "Leben für die Berufsorientierung" überschreiben. Das sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Gerda Gauer. Für viele junge Menschen sei Gauer ein "perfekter Wegweiser durch den Berufe-Dschungel", so Hubig.
Ein Herz für Ausbildung 83-Jährige erhält für Engagement im Donnersbergkreis Bundesverdienstkreuz
Seit Jahrzehnten begeistert sie junge Menschen für Ausbildungsberufe rund um den Donnersberg. Dafür hat Gerda Gauer heute in Mainz das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Für Gerda Gauer war dieses Engagement ein "Herzensanliegen", wie sie stets betonte. "Der Umgang mit jungen Menschen und ihnen eine Unterstützung auf ihrem Lebensweg zu geben, sehe ich als eine wichtige Aufgabe", sagte sie einmal. Mit jungen Leuten zusammen zu sein, halte einen zudem jung. "Man bleibt in Schwung, stellt sich auf die Anliegen und Bedürfnisse der Jugend ein", so Gauer.
Aus dem Kreis Bad Kreuznach an den Donnersberg
Dafür war ihr zwei Jahrzehnte lang auch kein Weg vom heimischen Becherbach im Kreis Bad Kreuznach in den Donnersbergkreis zu weit. Auch nicht für ihren letzten Betriebsbesuch heute am Donnersberg - wenn auch vermutlich mit einer ordentlichen Portion Wehmut. Aber auch mit dem Wissen, so manchen auch in Zukunft zu treffen. Denn bei der Berufsorientierung will sie weiterhin an der einen oder anderen Stelle noch mithelfen.