"Gerda Gauer war und ist für viele junge Menschen ein perfekter Wegweiser durch den Berufe-Dschungel." Das hat Stefanie Hubig am Donnerstag in Mainz gesagt. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin hat der 83-Jährigen aus Becherbach im Kreis Bad Kreuznach das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Seit rund 20 Jahren "Job-Aktiv"-Managerin am Donnersberg
Von 1973 bis 2003 war Gauer Lehrerin an der Berufsbildenden Schule des Donnersbergkreises. 1993 übernahm sie die Leitung. Jungen Menschen den Weg in eine Berufsausbildung zeigen - das ist für sie auch im Ruhestand eine Herzensangelegenheit geblieben. Wobei von "Ruhe" bei Gerda Gauer nicht wirklich die Rede sein kann.
Auch mit 83 begeisterte "Job-Aktiv"-Managerin Donnersbergkreis: Bundesverdienstkreuz als Anerkennung für Engagement in Ausbildung
Auch mit 83 Jahren hat sie nichts von ihrer Begeisterung für die Ausbildung junger Menschen verloren: Gerda Gauer wird das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Seit rund 20 Jahren ist sie ehrenamtliche "Job-Aktiv"-Managerin im Donnersbergkreis, organisiert Betriebsbesuche für junge Menschen, Tage der Pflegeberufe oder die Karrieremesse "Pflege und Gesundheit". "Die Pflege liegt mir besonders am Herzen", sagt Gerda Gauer.
Zudem hat sie das "Berufswahlsiegel" entwickelt. Das ist quasi ein TÜV für Berufsorientierungskonzepte an Schulen. Das Zertifikat wird von einer Jury nach Besuchen und Bewertungen der Schulen vergeben.
Großes Netzwerk im Westen der Pfalz
"Einerseits suchen mittlerweile in fast allen Branchen die Betriebe händeringend nach Fachkräften. Andererseits fällt es vielen jungen Menschen schwer, den Übergang von der Schule in die Ausbildung zu gestalten, weil das Angebot in den vergangenen Jahren enorm gewachsen ist", sagte die Bildungsministerin bei der Preisverleihung. Und genau hier sei Gerda Gauer eine große Hilfe für die jungen Leute rund um den höchsten Berg der Pfalz.
"Charme und Beharrlichkeit wie auch ein großes Netzwerk" zeichne Gerda Gauer aus. Ihre Biografie ließe sich auch als ein "Leben für die Berufsorientierung" überschreiben, so Hubig. Hinzu komme ein Engagement in der evangelischen Kirche.
Im Frühjahr wieder mit Schülern in Betrieben
"Für mich ist das ein Highlight", sagte Gauer dem SWR - und ergänzte: "Es ist eine schöne Wertschätzung und eine Anerkennung meiner Arbeit seit vielen Jahren." Die Becherbacherin freute sich, dass bei der Verleihung in Mainz neben kommunalpolitischen Vertretern auch Freunde und Familie dabei waren. Ihr Sohn kam am Donnerstag extra aus Kanada.
Gerda Gauer blickt auch bereits in die Zukunft: Im Frühjahr hat sie einmal mehr Betriebsbesuche für Schülerinnen und Schüler geplant. Im Herbst möchte sie auch wieder die Karrieremesse "Pflege und Gesundheit" in der Berufsbildende Schule in Rockenhausen - ihrer alten beruflichen Heimat - auf die Beine stellen, sagt Gauer - und fügt an: "Wenn es meine Gesundheit zulässt." Die "Wegweiserin durch den Berufe-Dschungel" hat also noch so einiges vor...