Mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, der Erhalt der Sportanlagen, die Ausbildungen von neuen Trainerinnen und Trainern – das alles haben bisher die Sportvereine in Kaiserslautern mit Hilfe von Geldern der Stadt finanziert. Nun ist aber nicht sicher, ob die Vereine das Geld überhaupt bekommen. Denn die Auszahlung der freiwilligen Fördermittel für dieses Jahr stehen auf der Kippe, sagte ein Sprecher der Stadt auf SWR-Anfrage. Gegenwärtig gelte eine Haushaltssperre über den Posten. Ob die Haushaltssperre bleibt und das Geld tatsächlich nicht an die Vereine ausgezahlt wird, soll in den nächsten Monaten entschieden werden.
Sportvereine in Kaiserslautern sind entsetzt
Für den Vorsitzenden des Judo-Sport-Vereins Kaiserslautern ist klar: Die Stadt will jetzt an der falschen Stelle sparen. Weil nach Corona die Nachfrage bei den Kindern in diesem Jahr deutlich gestiegen sei, habe der Verein extra neue Trainerinnen und Trainer ausgebildet. Damit sollte das Kursangebot erweitert werden. Dass der Verein nun die rund 1.300 Euro von der Stadt womöglich nicht bekommt, mache ihm Sorgen.
Teilnahmegebühren für Feriencamp könnten steigen
Auch der Vorsitzende des Volleyballclubs Kaiserslautern sieht die Jugendarbeit des Vereins durch die fehlenden Gelder gefährdet. Der Verein veranstaltet jährlich unter anderem ein Volleyball-Beach-Camp für Kinder und Jugendliche, bei dem die Beiträge mit Hilfe der Zuschüsse absichtlich sehr niedrig gehalten worden seien. Dass die Teilnahmegebühren nun wohl steigen müssten, bedauert der Vorsitzende. Damit könnten weniger Familien ihre Kinder zum Camp schicken. Auch seien mit dem Geld insbesondere die U12 bis U15-Mädchenmannschaften des Vereins unterstützt worden, die dadurch Pfalz- bzw. Rheinland-Pfalzmeister geworden sind.
Preise für die Erhaltung von Sportanlagen in Kaiserslautern gestiegen
Der 1. Ski- und Kanuclub Kaiserslautern macht sich neben der Jugendarbeit auch Sorgen, wie er zukünftig den Unterhalt für das große Vereinsgelände am Gelterswoog aufbringen soll. Bisher habe der Verein von der Stadt jährlich etwa 2.500 € erhalten, so der Vorsitzende. Das Geld sei für den Erhalt der Sportplätze, das Bootshaus mit Kraftraum und eine große Grünfläche auch dringend nötig gewesen, da Unterhalt und Pflege sehr aufwendig seien. Außerdem leide der Verein im Moment schon unter der nicht gelösten Niedrigwasser-Situation im Gelterswoog.
Sportangebot des Ski- und Kanuclubs Kaiserslautern könnte eingeschränkt werden
Ein großer Teil des Wintertrainings des Ski- und Kanuclubs Kaiserslautern fände zudem im Schwimmbad des Schulzentrums Süd statt. Und da überlege die Stadt jetzt, höhere Nutzungsgebühren zu verlangen. Das würde den Verein finanziell weiter unter Druck setzen. Sollten dann auch noch die Sportfördermittel der Stadt wegfallen, dann könnte das dazu führen, dass der Verein letztlich sein Sportangebot einschränken oder sogar die Mitgliedsbeiträge erhöhen müsste.