Ein Kind mit Schwimmring geht an einem Rettungsring vorbei.

Schwimmbad, Flüsse oder Seen

FAQ: Diese Baderegeln sollten alle kennen

Stand
Autor/in
Ingrid Reitenbach

Die Temperaturen liegen deutlich über 20 Grad. Zeit, sich eine Abkühlung im Freibad, am Badesee oder an einem Fluss zu verschaffen. Diese Regeln sorgen für die Sicherheit.

Schwimmen ist gesund und hält fit. Gerade im Sommer ist es neben einer Abkühlung für viele ein angenehmer Sport, der dazu noch Rücken- und Gelenkprobleme lindern kann. Damit jede und jeder gut und sicher durch den Sommer kommt, sollten folgende Regeln beachtet werden:

Welche Baderegeln sollte ich kennen?

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. - kurz DLRG - hat die 10 goldenen Baderegeln zusammengefasst:

  • Gehe nur zum Baden, wenn du dich wohlfühlst. Kühle dich ab und dusche, bevor du ins Wasser gehst.
  • Gehe niemals mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser.
  • Gehe als Nichtschwimmer nur bis zum Bauch ins Wasser.
  • Rufe nie um Hilfe, wenn du nicht wirklich in Gefahr bist, aber hilf anderen, wenn sie Hilfe brauchen.
  • Überschätze dich und deine Kraft nicht.
  • Bade nicht dort, wo Schiffe und Boote fahren.
  • Verlasse das Wasser bei Gewitter sofort und suche ein festes Gebäude auf.
  • Halte das Wasser und seine Umgebung sauber.
  • Aufblasbare Schwimmhilfen bieten keine Sicherheit im Wasser.
  • Springe nur ins Wasser, wenn es frei und tief genug ist.

Was gilt im Frei- und Schwimmbad?

Im Schwimmbad kann es häufig laut und wild zugehen. Trotzdem sollten sich alle wohl und sicher fühlen, daher gibt es hier weitere Regeln:

  • Rücksicht auf andere, vor allem Kinder und ältere Menschen nehmen.
  • Andere Menschen sollten durch einen Sprung ins Wasser nicht gefährdet werden. Im Sprungbereich sollte deshalb auch nie geschwommen werden.
  • Achtung, Rutschgefahr! Im Schwimmbad sind Fliesen häufig nass und glatt, daher sollte nicht gerannt werden.
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Worauf muss ich in Gewässern achten?

Wer sich lieber in der Natur abkühlen möchte, muss auch an Flüssen und Seen aufpassen. Denn vielerorts gibt es keine Aufsicht und viele unterschätzen die Gefahren von Strömungen:

  • Nicht in unbekanntes Gewässer springen.
  • Am Ufer entlang schwimmen, um im Notfall sich ans Ufer zu retten.
  • Bewachsene und sumpfige Zonen können gefährlich sein. Warnhinweise an Gewässern weisen meist darauf hin.
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Wer passt auf die Kinder auf?

Ob am See oder im Freibad - die Verantwortung für die Kinder liegt immer bei den Eltern oder Erziehungsberechtigten. Sie endet auch dann nicht, wenn es eine Aufsicht oder einen Bademeister gibt. "Man kann nicht ins Schwimmbad reingehen und sagen, da ist eine Schwimmaufsicht, die passt schon auf und ich kann gemütlich sonnenbaden. Das ist eine Fehleinschätzung", betont Marco Vogt von der DLRG Rheinland-Pfalz. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder im Blick behalten und je nach Alter auch mit ihnen ins Wasser gehen.

Lachendes Mädchen im Schwimmbad mit Rettungsring, Sonnenbrille und Hut.
Schon früh sollten Kinder in Berührung mit Wasser kommen.

Ab wann sollten Kinder schwimmen lernen?

Die Empfehlung der DLRG liegt zwischen fünf und sieben Jahren. Wichtig ist, dass die Kinder bereits in der Lage sind, die verschiedenen Bewegungen des Schwimmens mit dem Atmen zu koordinieren.

Allerdings heißt das nicht, dass die Kinder erst ab dann im Wasser sein sollten. Vielmehr sollten Kinder früh ans Wasser gewöhnt werden, um ihnen die Angst davor zu nehmen. Danach empfiehlt Marco Vogt Schwimmkurse. "In der Wassergewöhnung machen die Kinder zuerst das Seepferdchen-Abzeichen. Das ist aber keine vollständige Ausbildung zum sicheren Schwimmen. Erst der Freischwimmer, das Schwimmabzeichen in Bronze, qualifiziert Menschen zutreffend schwimmen zu können."

Was mache ich im Notfall?

Wenn man selbst in einen Notfall gerät, dann sollte man durch laute Rufe auf sich aufmerksam machen. Wenn ein Krampf kommt oder der Körper erschöpft ist, hilft es sich in Rückenlage treiben zu lassen, um sich zu erholen. Ist die Strömung stärker als erwartet, sollte man nicht gegen die Strömung ankämpfen - selbst für geübte Schwimmerinnen und Schwimmer ist das ein Kraftakt! Die DLRG empfiehlt mit der Strömung zu schwimmen und sich diagonal zum Ufer treiben lassen.

Wenn jemand anderes in Not ist, sollte die Notrufnummer 112 gewählt werden. "Die eigene Sicherheit geht vor Hilfeleistung!", mahnt die DLRG, weshalb man am Ufer bleiben sollte. Dem Ertrinkenden dann einen Rettungsring oder eine Schwimmweste zuwerfen. Wenn das nicht zur Hand ist, helfen auch Luftmatratzen oder Äste.

Stilles Ertrinken

Dass Ertrinkende laut rufen und wild mit den Armen schlagen, stimmt übrigens oft gar nicht. Meistens sind sie so kraftlos, dass sie nur noch mühsam versuchen, sich über Wasser zu halten. Zu erkennen ist das am Kopf, der immer wieder kurz unter der Wasseroberfläche verschwindet. Daher spricht man auch vom "Stillen Ertrinken".

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