Immer wieder zieht es einen Wolf in den schönen Pfälzerwald. Erst im Dezember durchstreifte ein Tier den Wald bei Frankenstein im Kreis Kaiserslautern und riss dabei ein Schaf. Das hat eine Probe beim Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO) in Trippstadt ergeben. Noch ziehen die Wölfe laut Experten nur durch den Pfälzerwald, doch das könnte sich bald ändern. Im Westerwald hat sich schließlich auch ein Wolfsrudel niedergelassen. Doch wie gehen wir nun mit dem Raubtier um? Genau darüber wollen die Wolfstage in Dahn informieren.
Aktions- und Erlebnisprogramm wartet auf Besucher
"Bei den Wolfstagen sollen sich die Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild über das Thema Wolf machen", sagt Mitorganisator Peter Zimmermann vom Pfälzerwald-Verein. Dafür haben sich die Veranstalter ein buntes Rahmenprogramm überlegt. Für Kinder gibt es beispielsweise eine Erlebnisführung mit verschiedenen Mitmachstationen oder eine Wolfsspuren-Suche. Rund um die Pfälzerwald-Hütte informieren außerdem Expertinnen und Experten rund um den Wolf.
Wolfsbotschafterin ist auch dabei
So wie Gisa Wickenhäuser. Sie ist "NABU-Wolfsbotschafterin" und beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Wolf. Ihr Job ist es unter anderem, Menschen das Thema Wolf näher zu bringen, zum Beispiel, wenn es um die Frage geht, wie man mit Wölfen in der freien Natur umgeht. Genau darüber möchte sie auch am Wochenende bei einer geführten Wanderung, der Wolfs-Tour, sprechen. Sie unterstützt aber auch Tierhalter beim Schutz vor Wölfen
Nicht alle sind gut auf den Wolf zu sprechen
Genau deshalb nimmt auch Petra Kunz vom Landesverband der Schaf- und Ziegenhalter und Züchter Rheinland-Pfalz an den Wolfstagen teil. Sie vertritt die Gruppe, die womöglich die größten Probleme und Ängste wegen der Wölfe hat. Denn: Schafe und Ziegen sind für den Wolf eine leichte Beute. "Wir erhoffen uns ein Verständnis dafür, dass das unbegrenzte Wachstum der Wolfspopulationen eingegrenzt werden muss. Wir sind eine Kulturlandschaft und keine Wildnis. Man kann den Wolf nicht machen lassen, was er möchte", erklärt Kunz, die sich für einen Abschuss auf Wölfe ausspricht: "Wir begrenzen Wildschweine, Rehe und Hirsche und das muss beim Wolf auch so sein."
Züchter fühlen sich im Stich gelassen
Petra Kunz berichtet von ehemaligen Tierzüchtern aus Deutschland, die bereits ihre Zucht aus Angst vor dem Wolf aufgegeben hätten. Dass sich Halter und Züchter vor der Ausbreitung des Wolfs sorgen, kann auch Wolfsbotschafterin Gisa Wackenhäuser nachvollziehen. Beispielsweise müsste es schneller und einfacher sein, Hilfsmaterial zu beantragen - zum Beispiel Herdenschutzzäune oder Herdenhunde. "Wenn sich irgendwo ein neuer Wolf ansiedelt, ist es meistens so, dass das Land nicht das Geld dazu hat, um Zäune zu finanzieren. Dadurch sind die Halter ausgebremst", erklärt Wackenhäuser.
Wichtig ist den Veranstaltern der Wolfstage vor allem, dass alle Seiten zu Wort kommen. Befürworter des Wolfs, aber auch Skeptiker. "Die Besucher können sich dann hier ein realistisches Bild über den Wolf machen, aufgrund von Informationen, die auch wissenschaftlich fundiert sind", so Peter Zimmermann. Die Wolfstage finden am 29. und 30. April an der Pfälzerwald-Hütte "Im Schneiderfeld" in Dahn statt. Los geht es jeweils ab 10 Uhr. Veranstaltet werden die Wolfstage vom Pfälzerwald-Verein Dahn, dem NABU und der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland.