Es gibt sie in fast jedem Supermarkt zu kaufen und sie sind praktisch. Kompostierbare Plastiktüten versprechen, dass der Biomüll in der Tonne nicht ausläuft und die ganze Tonne verklebt. Sowohl im Mülleimer in der Küche, wie auch in der großen Biotonne. Aber: Obwohl man diese Tüten extra dafür kaufen kann, den Entsorgungsbetrieben sind sie ein Dorn im Auge. Das bestätigt jetzt auch gerade wieder eine Kontrolle der Stadtbildpflege Kaiserslautern.
Fast jede fünfte Biotonne in Kaiserslautern bleibt stehen
In den vergangenen Wochen haben Mitarbeiter der Stadtbildpflege rund 11.000 Biotonnen in Kaiserslautern kontrolliert. Dabei ging es darum, ob auch wirklich nur Biomüll in den Tonnen gelandet ist. Das Ergebnis: 2.045 Tonnen wurden beanstandet und deshalb nicht abgeholt. Die Eigentümer wurden durch rote Aufkleber darüber informiert, dass ihre Biotonne falsch befüllt ist.
Dennoch zieht die Stadtbildpflege ein positives Ergebnis. Die meisten Bürger hätten Verständnis für die Kontrollen und würden ihren Müll richtig trennen. Viele wüssten aber auch auch einfach nicht, dass die "kompostierbaren Plastiktüten", die man überall kaufen kann, nicht in den Biomüll gehören, sagt die Werkleiterin der Stadtbildpflege, Andrea Buchloh-Adler. "Das Trennverhalten der Bürgerinnen und Bürger ist grundsätzlich erfreulich. Wir haben aber auch festgestellt, dass vor allem hinsichtlich der kompostierbaren Plastiktüten noch Aufklärung nötig ist."
"Kompostierbare Plastiktüten" gehören nicht in den Biomüll
Das Problem mit diesen Tüten ist, dass sie sich während der Prozesse in den Vergärungs- und Kompostierungsanlagen zu langsam zersetzen und deshalb nicht zuverlässig komplett abgebaut werden, bevor der Biomüll weiterverarbeitet wird. Die Stadtbildpflege Kaiserslautern rät deshalb, Bioabfälle lieber ohne Tüten, in Papiertüten oder in Zeitungspapier eingewickelt zu lagern. Wer Plastiktüten nutzt, auch die kompostierbaren, soll seinen Biomüll und die Tüte trennen, bevor er den Biomüll in die große Tonne wirft. Normale Plastiktüten gehören - natürlich ohne Inhalt - in die gelbe Tonne, die kompostierbare Variante gehört laut Stadtbildpflege sogar in den Restmüll.
Müll soll weiterhin kontrolliert werden
Die Kontrolle habe gezeigt, dass in Kaiserslautern der Biomüll noch besser getrennt werden müsse. Deshalb soll es weiterhin stichpunktartige Kontrollen geben. Wenn die Müllwerker zukünftig falsche Inhalte in den Behältern entdeckten, würden diese weiterhin mit einem roten Aufkleber versehen und nicht geleert. Nicht geleerte Tonnen müssten wieder zurück auf ihren Standplatz gestellt werden. Bis zur nächsten Bioabfuhr seien dann entweder alle Störstoffe zu entfernen oder der Tonneninhalt müsse kostenpflichtig als Restmüll geleert werden.
Biotonne kann auch abgeschlossen werden
Wer verhindern will, dass etwa Passanten im Vorbeilaufen etwas Falsches in die Tonne werfen, kann über die Stadtbildpflege auch ein Schloss für seine Biotonne bekommen. Beantragt wird das Ganze schriftlich beim Kundenservice der Stadtbildpflege - dann wird die Tonne gegen eine entsprechende verschließbare Tonne ausgetauscht. Dafür wird allerdings eine Gebühr fällig.
Biomüll ist eine wichtige Ressource zur Gewinnung von Strom, Fernwärme oder Komposterde. Er kann dafür jedoch nur problemlos genutzt werden, wenn sich keine Stoffe darin befinden, die nicht hineingehören.
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