Weniger Forstwirtschaft

UNESCO: Biosphärenreservat Pfälzerwald soll besser geschützt werden

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Verena Lörsch
Verena Lörsch

Die UNESCO hat Rheinland-Pfalz eine "Hausaufgabe" gegeben: In das Biosphärenreservat Pfälzerwald soll weniger eingegriffen werden. Deswegen gibt's jetzt neue Leitlinien.

Der Boden feucht, die Baumkronen grün, der Boden voll Totholz – und Triebe von unterschiedlichen Baumarten. Es ist ein idyllisches Fleckchen Wald, dass Landesforsten, das Umweltministerium und der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats ausgewählt haben, um ihre neuen Leitlinien vorzustellen. Nicht überall im Pfälzerwald sieht es so aus.

UNESCO kritisiert Pflegezone im Pfälzerwald

Und in Zeiten der Klimakrise verlieren viele Wälder ihr einst so grünes Gesicht. Um das zu verhindern, überprüft die UNESCO regelmäßig ihre Biosphärenreservate. Dabei fiel im Falle des Reservats Pfälzerwald-Nordvogesen auf: Hier gibt es einiges nachzubessern, vor allem in der sogenannten Pflegezone.

Das ist eine von drei Zonen, in die die Reservate sich gliedern: die Kernzone (hier greift der Mensch quasi nie ein), die Pflegezone (sie dient als Puffer rund um die Kernzone, gewisse Eingriffe sind möglich) und die Entwicklungszone (darf nachhaltig durch den Menschen genutzt werden). Die UNESCO kritisiert: Die Entwicklungs- und die Pflegezone im Pfälzerwald würden aktuell in gleicher Weise bewirtschaftet. Das müsse sich ändern.

Umweltministerium RLP stellt neue Regeln für Biosphärenreservat vor

Deswegen haben die Verantwortlichen für Forst und Naturschutz im Landesumweltministerium von Katrin Eder (Grüne) neue Regeln für den Pfälzerwald ausgearbeitet.

Die Leitlinie bezieht sich auf den Staatswald, aber es wird auch den Kommunal- und Privatwaldbesitzern empfohlen, das anzuwenden.

Man wolle zum Beispiel mehr Feuchtigkeit im Wald halten, das Wegenetz reduzieren und weniger Waldwirtschaft in der Pflegezone betreiben.

In der Villa Denis in Frankenstein wurden die neuen Leitlinien für das Biosphärenreservat Pfälzerwald unterzeichnet: von Jens Jacob, dem Leiter der Abteilung Forsten im Umweltministerium, und Vera Schmidt (m.), der Leiterin der Abteilung Naturschutz und nachhaltige Entwicklung. Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hielt Grußworte (r.)
In der Villa Denis in Frankenstein wurden die neuen Leitlinien unterzeichnet: von Jens Jacob, Abteilungleiter Forsten im Umweltministerium, und Vera Schmidt (m.), der Abteilungsleiterin Naturschutz. Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hielt Grußworte (r.)

Die UNESCO hatte auch gefordert, die Positionen von Naturschutzverbänden miteinzubeziehen. Auch Holger Schindler vom BUND hatte Vorschläge für die neuen Leitlinien gemacht, diese fänden sich nur teilweise darin wieder. Viele Formulierungen blieben unkronkret.

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"Uns ist es wichtig, dass die Revierleiter und Forstmitarbeiter, die die Richtlinien später umsetzen müssen, geschult werden", so Schindler. Außerdem seien die Spielräume für Waldbesitzer noch sehr groß.

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