Der Boden feucht, die Baumkronen grün, der Boden voll Totholz – und Triebe von unterschiedlichen Baumarten. Es ist ein idyllisches Fleckchen Wald, dass Landesforsten, das Umweltministerium und der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats ausgewählt haben, um ihre neuen Leitlinien vorzustellen. Nicht überall im Pfälzerwald sieht es so aus.
UNESCO kritisiert Pflegezone im Pfälzerwald
Und in Zeiten der Klimakrise verlieren viele Wälder ihr einst so grünes Gesicht. Um das zu verhindern, überprüft die UNESCO regelmäßig ihre Biosphärenreservate. Dabei fiel im Falle des Reservats Pfälzerwald-Nordvogesen auf: Hier gibt es einiges nachzubessern, vor allem in der sogenannten Pflegezone.
Das ist eine von drei Zonen, in die die Reservate sich gliedern: die Kernzone (hier greift der Mensch quasi nie ein), die Pflegezone (sie dient als Puffer rund um die Kernzone, gewisse Eingriffe sind möglich) und die Entwicklungszone (darf nachhaltig durch den Menschen genutzt werden). Die UNESCO kritisiert: Die Entwicklungs- und die Pflegezone im Pfälzerwald würden aktuell in gleicher Weise bewirtschaftet. Das müsse sich ändern.
Umweltministerium RLP stellt neue Regeln für Biosphärenreservat vor
Deswegen haben die Verantwortlichen für Forst und Naturschutz im Landesumweltministerium von Katrin Eder (Grüne) neue Regeln für den Pfälzerwald ausgearbeitet.
Man wolle zum Beispiel mehr Feuchtigkeit im Wald halten, das Wegenetz reduzieren und weniger Waldwirtschaft in der Pflegezone betreiben.
Die UNESCO hatte auch gefordert, die Positionen von Naturschutzverbänden miteinzubeziehen. Auch Holger Schindler vom BUND hatte Vorschläge für die neuen Leitlinien gemacht, diese fänden sich nur teilweise darin wieder. Viele Formulierungen blieben unkronkret.
Meteorologin warnt vor trockenem Sommer Trotz Dauerregens - Neue Dürre im Pfälzerwald nicht ausgeschlossen
Die Böden im Pfälzerwald sind feucht. Eine gute Ausgangslage also, um in Frühling und Sommer zu starten. Experten schließen eine Dürre im Pfälzerwald in diesem Jahr aber trotzdem nicht aus.
"Uns ist es wichtig, dass die Revierleiter und Forstmitarbeiter, die die Richtlinien später umsetzen müssen, geschult werden", so Schindler. Außerdem seien die Spielräume für Waldbesitzer noch sehr groß.