An den betreuenden Grundschulen in Pirmasens ist in den vergangenen Wochen Verunsicherung über die Betreuungs-Beiträge entstanden. Die Beiträge sollen unter anderem wegen gestiegener Personalkosten stark angehoben werden, wie die Stadt auf Anfrage mitgeteilt hat. Laut dem ersten Vorschlag des Schulverwaltungsamtes sollten die Beiträge teils um circa 80 Prozent steigen. Davon sind alle acht Grundschulen in städtischer Trägerschaft betroffen.
Protest der Eltern an den Grundschulen in Pirmasens
Die Erhöhung hatte in der vergangene Woche zu Protesten bei den betroffenen Eltern geführt. Antje Gillenberg, Schulelternsprecherin an der Grundschule Pirmasens Windsberg-Winzeln-Gersbach hat Anfang Juli eine Online-Petition eröffnet, die schnell rund 300 Eltern unterzeichnet haben. Auch die fehlende Kommunikation habe die Eltern verärgert, sagt Gillenberger. "Wir verstehen als Eltern, dass die Beiträge erhöht werden müssen. Alles wird teurer. Aber die Kommunikation darüber ist schief gelaufen."
Die Proteste sind zu Oberbürgermeister Markus Zwick (CDU) durchgedrungen, der dafür Verständnis zeigt. Mit dem Schulverwaltungsamt hat er bei der vergangenen Stadtratssitzung eine Alternative vorgestellt.
Stadt übernimmt Großteil der Beiträge im kommenden Schuljahr
Der Kompromiss des Oberbürgermeisters sieht vor, dass die Stadt sich stärker an den Beiträgen beteiligt. Im kommenden Schuljahr sollen demnach rund drei Viertel der erforderlichen Elternbeiträge als freiwillige Leistungen von der Stadt übernommen werden. In den beiden Folgejahren würde die Kostenbeteiligung der Stadt dann in Stufen reduziert, sodass dann der ursprünglich geplante Beitrag erreicht wäre. Damit sollen Eltern vor großen Kostensprüngen bewahrt werden.
Ohnehin sollte ab dem kommenden Schuljahr ein städtischer Anteil in die Beiträge einfließen, trotzdem wäre es laut der Stadt zu einer sehr hohen Steigerung der Beiträge gekommen. Auch vom Land gibt es einen pauschalen Zuschuss zu den Betreuungskosten. Dieser wurde laut Angaben der Stadt Pirmasens seit 2014 nicht erhöht.
Nächstes Schuljahr im Stadtrat geklärt
Schulelternsprecherin Gillenberg war bei der Stadtratssitzung und ist nun froh, was verabschiedet wurde: Für das kommende Schuljahr hätte der Rat dem Kompromissvorschlag des Oberbürgermeisters zugestimmt. Das bedeutet, für die höchste Betreuungsstufe von mehr als 20 Stunden beispielsweise wird der Beitrag für die Eltern von 85 Euro auf rund 109 Euro im nächsten Schuljahr erhöht.
Danach solle zusammen mit Schulen und Eltern entschieden werden, wie sich die Beiträge weiter gestalten lassen. "Dann muss man sich auch über einen sozialverträglichen Plan Gedanken machen. Bisher zahlen alle den gleichen Preis", sagt sie, "egal wie viele Kinder oder welches Einkommen eine Familie hat."