Blog zum Nachlesen (Sonntag, 2. Januar)
Sonntag, 2. Januar 2022
+++ Profisportler radelt für einen guten Zweck +++
18:30 Uhr
Profisportler Sebastian Trimborn will zwölf Stunden Rad fahren vor laufender Kamera. Er sammelt damit Spenden für die Betroffenen der Flutkatastrophe.
Blog zum Nachlesen (Samstag, 1. Januar)
Samstag, 1. Januar 2022
+++ Menschen im Ahrtal feiern Silvester +++
4:00 Uhr
Mehr als fünf Monate nach der Flut haben die Menschen im zerstörten Ahrtal Silvester gefeiert. Kleine Gruppen haben sich draußen getroffen, getanzt und das neue, hoffentlich bessere Jahr begrüßt.
Blog zum Nachlesen (Freitag, 31. Dezember)
Freitag, 31. Dezember
+++ Neue Ausbildungsräume für Pflege-Azubis in Ahrweiler +++
9:45 Uhr
Nach der Flutkatastrophe brauchen die Auszubildenden für Pflegeberufe im Kreis Ahrweiler neue Lernmöglichkeiten. Das Land Rheinland-Pfalz fördert daher nach eigenen Angaben moderne und digital vernetzte Ausbildungsräume mit 125.000 Euro. In dem sogenannten Skills Lab gibt es verschiedene Pflegesimulationspuppen und die dazugehörige Software. Viele Ausbildungsorte - wie beispielsweise ambulante Pflegedienste - waren bei der Flutkatastrophe zerstört worden. Dadurch hatten Azubis ihre praktischen Ausbildungsteile dort nicht abschließen können.
+++ Dreyer dankt Fluthelfern für ihren Einsatz +++
8:45 Uhr
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat in ihrer vorab veröffentlichten Neujahrsansprache den Menschen gedankt, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal geholfen haben. Die überwältigende Solidarität der vielen tausend Menschen, die in den vergangenen Monaten großartige Hilfe geleistet hätten, mache in dieser schweren Zeit Mut, sagte Dreyer. Die Landesregierung werde auch 2022 fest an der Seite der Betroffenen stehen.
Blog zum Nachlesen (Donnerstag, 30. Dezember)
Donnerstag, 30. Dezember
+++ Möglicherweise etwa 15.000 Menschen nach Flutkatastrophe im Ahrtal traumatisiert +++
11:15 Uhr
Mindestens 15.000 Menschen könnten nach der Flutkatastrophe im Ahrtal unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Das sagte die Leiterin des neuen Traumahilfezentrums in Grafschaft-Lantershofen, Katharina Scharping, der "Rhein-Zeitung". Laut Studien trügen bei Naturkatastrophen zehn Prozent der Betroffenen eine posttraumatische Belastung davon. "Bei etwa 40.000 direkt im Ahrtal Betroffenen wären das also 4.000 schwer Traumatisierte", so Scharping. Allerdings gebe es Hinweise, dass von der Flutkatastrophe tatsächlich 150.000 Menschen betroffen seien. Die Definition von Betroffenheit sei dabei unklar. Neben den direkt Betroffenen gebe es auch unzählige Helfer, die erst im Nachgang traumatisiert worden seien, oder jene, die in den Leitstellen gearbeitet hätten. Dann könne man von mindestens 15.000 Menschen mit einer möglichen posttraumatischen Belastung ausgehen.
+++ Bad Neuenahr-Ahrweiler bekommt Förderung vom Land +++
6:30 Uhr
Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat vom Land 245.000 Euro bekommen. Wie das Innenministerium mitteilte, sind rund 100.000 Euro für den Stadtteil Ahrweiler vorgesehen. Unter anderem sollen mit dem Geld zusätzliche Parkplätze geschaffen werden. Der Rest der Förderung soll demnach für die Modernisierung der Innenstadt von Bad Neuenahr verwendet werden. Das Geld stammt aus dem Bund-Länder-Programm "Lebendige Zentren“, mit dem die Entwicklung von Innenstädten und historischen Altstädten gefördert werden soll.
Blog zum Nachlesen (Mittwoch, 29. Dezember)
Mittwoch, 29. Dezember
+++ Debatte über Konsequenzen aus Flutkatastrophe +++
4:45 Uhr
Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli dieses Jahres wird über möglicherweise ungenutzte ökologische Chancen diskutiert. Nach Angaben der Vorsitzenden des Naturschutzbundes (Nabu) in RLP, Cosima Lindemann, hatte das extreme Hochwasser das Flussbett teils verlegt und neue Nebenarme entstehen lassen. Diese könnten bei niedrigeren Hochwassern entlastend wirken, so Lindemann. Leider sei von den neuen Strukturen nichts mehr zu sehen. Nebenarme seien wieder zugeschüttet und das Flussbett in großen Teilen begradigt worden. Die zuständige SGD Nord spricht von einem Ausgleich verschiedener Interessen.
Blog zum Nachlesen (Dienstag, 28. Dezember)
Dienstag, 28. Dezember
+++ 40 neue Verwaltungsstellen in Altenahr +++
15:00 Uhr
Die Verbandsgemeinde Altenahr hat nach der Flutkatastrophe 40 neue Verwaltungsstellen geschaffen, um den Wiederaufbau voranzubringen. Organisiert werden mussten den Angaben zufolge unter anderem Notunterkünfte und Essensausgaben. Außerdem hätten hunderte Ausweise neu ausgestellt werden müssen. Darüber hinaus seien Abwasserkanäle ausgespült und Ersatzklärwerke aufgebaut worden. Dies war nach Angaben der Verbandsgemeinde besonders wichtig, weil Seuchengefahr bestand.
+++ Fluthelfer aus der Pfalz: "Man ist in einer kaputten Welt" +++
13:30 Uhr
Am zweiten Tag nach der Flut im Norden von Rheinland-Pfalz fährt Martin Hochdörffer aus der Südpfalz das erste Mal ins zerstörte Ahrtal. Der Winzer aus Albersweiler (Kreis Südliche Weinstraße) ist mit Kollegen befreundet, die in Dernau (Kreis Ahrweiler) leben. Nicht sein einziger Besuch dort - er kehrt immer wieder zurück und hilft. Seine Eindrücke schildert er hier:
+++ VG Altenahr zieht Schadens-Bilanz nach fast sechs Monaten +++
13:15 Uhr
Durch die Flutkatastrophe sind in der Verbandsgemeinde Altenahr Schäden von über einer Milliarde Euro in der kommunalen Infrastruktur entstanden. Jetzt zieht die Verwaltung eine vorläufige Bilanz.
+++ Einwohnerversammlungen vorerst online +++
10:15 Uhr
In Bad Neuenahr-Ahrweiler finden die Einwohnerversammlungen zum Wiederaufbau an der Ahr ab jetzt vorübergehend im Internet statt. Grund sind die neuen Corona-Regeln, die ab heute gelten, teilte die Stadtverwaltung mit. In den Stadtteilen Heimersheim und Ehlingen werden die Einwohnerversammlungen heute Abend online veranstaltet, in Lohrsdorf und Green morgen Abend. Fragen und Anregungen können während der Versammlungen per Telefon oder E-Mail an die Verwaltung eingereicht werden. Wer nicht die Möglichkeit hat, die Livestreams zu schauen, kann die Sitzungen auf einem Bildschirm im Rathaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler unter Einhaltung der 3G-Regelung verfolgen.
+++ Großteil der Spenden an das DRK im Jahr 2021 für Flutopfer +++
2:45 Uhr
Das Deutsche Rote Kreuz hat in diesem Jahr so viele Spenden erhalten wie seit 15 Jahren nicht mehr. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagte der "Rheinischen Post", es zeichne sich eine Größenordnung von rund 100 Millionen Euro an Spenden ab. Der Großteil des Geldes sei zweckgebunden für die von der Flutkatastrophe im Juli betroffenen Gebiete. Insgesamt, so Hasselfeldt habe es in der jüngsten Vergangenheit eine große Hilfsbereitschaft in der Pandemie, aber auch besonders nach der Flutkatastrophe im Sommer gegeben. Die Situation der Mitmenschen sei der Bevölkerung nicht egal. "Wir sind kein Volk von Egoisten", sagte die DRK-Präsidentin.
Blog zum Nachlesen (Montag, 27. Dezember)
Montag, 27. Dezember
+++ Notfall-Heizgeräte für Menschen im Ahrtal +++
17:45 Uhr
Anwohner im Ahrtal, deren Heizung noch nicht wieder in Betrieb genommen wurde, können sich nach Angaben des Kreises Notfall-Heizgeräte abholen. Die Geräte gebe es sowohl im "Verteilzentrum Ahrtal" in Grafschaft-Gelsdorf als auch im Spendenlager in Ahrbrück. Als Alternativen seien unter anderem Gasheizöfen und Heizlüfter vorhanden. Außerdem stünden Brennholz und Holzbriketts zur Abholung bereit, teilte der Kreis Ahrweiler mit.
+++ Steuerliche Hilfen für Flutbetroffene verlängert +++
17:30 Uhr
Die steuerlichen Hilfen für Betroffene der Flutkatastrophe im Ahrtal werden um drei Monate verlängert. Das Finanzministerium teilte mit, bis Ende Juni 2022 seien Stundungen bei vorheriger Antragsstellung auch ohne Ratenzahlungen möglich. Auch von Vollstreckungsmaßnahmen werde abgesehen. Außerdem müssen Betroffene keine Stundungszinsen und Säumniszuschläge zahlen. Die genauen Voraussetzungen werden demnächst auf der Internetseite des Landesamtes für Steuern veröffentlicht.
+++ Psychotherapeut: Jahreswechsel ist schwierige Zeit für Flutbetroffene +++
13:30 Uhr
Die Zeit zwischen den Jahren ist für viele Flutbetroffene nach Psychotherapeuten-Einschätzung eine emotionale Herausforderung. Während sich manche Betroffenen nach Weihnachtsstimmung sehnten, hegten andere den Wunsch, die Zeit möge schnell vorbeigehen, sagt Psychotherapeut Frank Waldschmidt. Er koordiniert für den Malteser-Hilfsdienst die psychosoziale Notfallvorsorge in den Flutgebieten von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Er rechnet damit, dass Tausende von Menschen dort psychologische Unterstützung brauchen.
+++ DFB schickt Pakete mit Trainingskleidung an Vereine +++
12:30 Uhr
Der Deutsche Fußball-Bund schickt in diesen Tagen rund 40 von der Flutkatastrophe betroffenen Vereinen ein Materialpaket. Wie der Fußballverband Rheinland (FVR) am Montag mitteilte, enthalte die Spende gut erhaltene Trainingskleidung aus dem Bestand der Nationalmannschaften. Neben den finanziellen Leistungen sei materielle Unterstützung natürlich ebenfalls willkommen, so FVR-Präsident Walter Desch.
+++ Mehr Hilfe für Hotellerie und Gastro gefordert +++
10:30 Uhr
Gastronomen und Hoteliers aus dem Ahrtal haben mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA und der Kreisverwaltung Ahrweiler über die Zukunft des Tourismus im Ahrtal gesprochen. Nach Angaben der Kreisverwaltung haben erst zwei Betriebe einen Bauantrag stellen können. Vertreter der DEHOGA fordern deswegen nach eigenen Angaben ein einzelbetriebliches Beratungsprogramm für die Tourismusbranche. Außerdem müsse die Überbrückung von Umsatzausfällen verlängert werden - diese laufe im Januar aus.
+++ Weihnachtsgottesdienst im Freien gedenkt der Flutopfer +++
0:00 Uhr
In der Ahrtalgemeinde Adenau haben evangelische Christen am Sonntag einen Weihnachtsgottesdienst im Freien gefeiert. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gedachten die Gläubigen der 134 Todesopfer der Hochwasserkatastrophe vom Juli. "Ich kann nicht sagen, es wird wieder gut und der liebe Gott wird's schon richten", sagte Pfarrerin Claudia Rössling-Marenbach. "Was ich sagen kann ist: Dass wir die Hoffnung nicht aufgeben, dass es einen Weg finden wird." Diesen Weg wolle man als Kirche gemeinsam mit den Menschen gehen. Rössling-Marenbach begleitet Betroffene der Flut bereits seit Monaten. Sie sagt, dass Schmerz, Wut und Resignation im Ahrtal noch immer spürbar seien.
Blog zum Nachlesen (bis Sonntag, 26.12.)
Archiv: Die Lage im Flutgebiet Die Entwicklungen bis zum 26. Dezember
Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Unterdessen ist auch die politische Aufarbeitung im Gange. Hier die Lage bis zum 26. Dezember.