Wer im Hunsrück, Westerwald oder der Westpfalz auf schnelles Internet angewiesen ist, hat unter Umständen ein Problem. Bislang sind nur gut 17 Prozent der Haushalte im Land ans schnelle Glasfasernetz angeschlossen. Dabei wird seit Jahren überall gebuddelt und Glasfaser verlegt. Anschließend werden die aufgerissenen Wege wieder verschlossen und dann passiert - nichts. Monatelang. Wie kann das sein?
Anbieter verlegen zunächst nur leere Rohre
Es sei durchaus normal, dass es nach den ersten Bauarbeiten dauert, bis sich wieder etwas tut, erklärten verschiedene Anbieter auf SWR-Anfrage. Sie erklären übereinstimmend, dass das Verlegen von Leerrohren in den Bürgersteig nur ein Teil der Arbeiten sei. Gleichzeitig würden die Leitungen zur überregionalen Anbindung an die Hauptleitungen des Internets verlegt. Erst wenn alle Tiefbauarbeiten abgeschlossen sind, kommt die Glasfaser in die Rohre und wird dann erst angeschlossen.
Wenn der Livestream ruckelt Messen hilft gegen langsames Internet
Es ist ärgerlich, wenn sie mit Highspeed durchs Netz surfen könnten, aber nur ein Bruchteil der vertraglich zugesicherten Leistung ankommt. Was zu tun ist, erfahren sie hier.
Glasfaser vorsorglich legen lassen?
Es kann also durchaus länger dauern, bis Glasfaser flächendeckend verfügbar sein wird. Insofern kann es eine Überlegung wert sein, sich einen Anschluss legen zu lassen, auch wenn man die hohe Internet-Geschwindigkeit heute noch gar nicht braucht. Wer Glasfaser perspektivisch möchte, heute aber noch keinen Vertrag abschließen will, sollte mit dem Anbieter sprechen. Der Hausanschluss kostet dann zwar Geld, bis zu 2.000 Euro. Das dürfte aber günstiger sein, als wenn man sich ein paar Jahre später für einen Glasfaseranschluss entscheidet und dann die Straße erneut aufgerissen werden muss.
Kostenlos ist der Glasfaseranschluss in der Regel nur dann, wenn man direkt einen Vertrag abschließt. Die Einstiegstarife sind zumindest für eine Zeit lang recht günstig.
Doppelt bezahlen ist nicht nötig
Wer einen laufenden Internet-Anschluss hat und dann einen Glasfaser-Vertrag unterschreibt, muss in der Regel nicht doppelt zahlen. Viele Glasfaseranbieter verlangen in der Übergangszeit von maximal einem Jahr kein Geld. Man muss den neuen Anschluss also nicht zahlen, so lange der alte Anschluss noch läuft. Dafür ist es dann ratsam, den neuen Glasfaseranbieter mit dem Anbieterwechsel zu beauftragen, dann ist es in der Regel auch möglich, die alte Festnetznummer mitzunehmen.
Wenn der alte Vertrag noch länger als ein Jahr läuft, sollte man mit dem neuen Anbieter sprechen. Oft findet sich eine Lösung, da der Anbieter die neuen Kunden will und braucht.