- Unfälle im Westerwald, Koblenz und der Region Trier
- Probleme in Rheinhessen, Mainz und am Frankfurter Flughafen
- Kliniken und Pflegedienste organisieren Notversorgung
- Schulen lassen Unterricht ausfallen
- Die Wettervorhersage
Der Großteil der Unfälle passierte in Koblenz und Mainz, wie ein Sprecher des Lagezentrums sagte. Wegen des Unwetters kam es demnach zu Zusammenstößen von Fahrzeugen auf den rutschigen Straßen. Mittlerweile hat sich die Lage entspannt. Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes wurde am Montagvormittag aufgehoben. Hier ein Überblick über die Lage in den Regionen des Landes.
Unfälle im Westerwald, Koblenz und in der Region Trier
Im Norden war besonders der Westerwald betroffen, aber auch im Stadtgebiet von Koblenz gab es viele Unfälle. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Koblenz hatte es laut Behörden seit Einbruch des Blitzeises bis Montagmittag 95 Unfälle mit insgesamt vier leicht verletzten Personen gegeben.
Die Polizei Montabaur meldet im Westerwald etwa 30 Unfälle wegen glatter Straßen, etwa in Höhr-Grenzhausen, Herrschbach oder Selters. Nach Angaben der Polizei blieb es bei Blechschäden, verletzt wurde niemand.
Im Stadtbezirk Koblenz hat es den Angaben zufolge etwa 15 Unfälle gegeben. In Lahnstein und Bad Breisig haben sich laut Polizei drei Menschen bei Unfällen leicht verletzt. In Simmern im Hunsrück und rund um Diez im Rhein-Lahn-Kreis blieb es den Angaben zufolge bisher ruhig.
Die Polizei Linz rückte nach eigenen Angaben zu insgesamt acht glatteisbedingten Verkehrsunfällen in Linz, Ockenfels, St. Katharinen, Rheinbrohl und Bad Hönningen aus. Dabei sei ein Mensch verletzt worden. Wegen der glatten Straßen hätten selbst die Einsatzkräfte Probleme gehabt, zu den Unfallstellen zu kommen. Auch in Niederelbert, in Oberwesel am Rhein und in Oberwinter (Kreis Ahrweiler) verunglückten Autofahrer, sie blieben aber unverletzt.
In der Region Trier kam es laut Polizei zum Beispiel in Prüm, Kell am See, Schweich und Bitburg zu Unfällen. Außerdem sind einige Buslinien ausgefallen. Wie der Verkehrsverbund Region Trier mitteilte, gab es Störungen des Busverkehrs in der Schneifel, um Neuerburg und in der Südeifel. Auch im Saargau konnten einige Busse nicht fahren.
Eisglatte Straßen auch in Rheinhessen, Mainz und am Flughafen
Auch in Rheinhessen und an der Nahe behinderten glatte Straßen den Verkehr. Insbesondere kleinere Landstraßen waren anfangs nicht geräumt oder gestreut.
Im Stadtgebiet in Mainz kam es wegen des Eises zu 70 Verkehrsunfällen. Nach Angaben der Polizei blieb es bei Blechschäden, in zwei Fällen habe es Leichtverletzte gegeben. Nach Angaben des Verkehrsbetriebs Mainzer Mobilität kam es im gesamten Streckennetz zu Verspätungen und Fahrtausfällen. Zudem teilte die Stadt mit, dass die Müllabfuhr eingestellt wurde.
Insgesamt wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Mainz 118 Unfälle gemeldet. Bei fünf Unfällen habe es Verletzte gegeben, hieß es. Über die Anzahl gestürzter und möglicherweise verletzter Fußgänger liegen der Polizei nach eigenen Angaben keine gesicherten Zahlen vor.
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Auch am nahe gelegenen Frankfurter Flughafen kam es wegen der Wetterbedingungen zu Verzögerungen und Flugausfällen. Reisende wurden gebeten, sich vor ihrem Flug zu informieren, ob ihre gebuchte Maschine startet, und sollten möglichst früh zum Check-in-Schalter kommen. Der Deutschen Bahn lagen am Montagvormittag keine Fälle von witterungsbedingten Einschränkungen des Zugverkehrs in Rheinland-Pfalz vor, wie eine Sprecherin mitteilte.
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Kliniken und ambulante Pflegedienste organisieren Notversorgung
Die Krankenhäuser Hachenburg und Altenkirchen berichteten, dass sie nur eine Notbesetzung fahren könnten. Durch Blitzeis und auch Krankheit würden Mitarbeiter in allen Bereichen fehlen. Akute Fälle würden behandelt, der Rest müsse warten, hieß es. In Altenkirchen könne der zweite OP-Saal wegen Personalmangels nicht betrieben werden. Personalausfall gab es auch im Krankenhaus in Dernbach. Einige Patienten seien auf andere Krankenhäuser umgeleitet worden, hieß es. Im Krankenhaus in Montabaur kamen einige Mitarbeiter wegen des Blitzeises zu spät zur Arbeit.
Pflegekräfte der DRK Sozialstation Westerwald und des Caritasverbands Westerwald-Rhein-Lahn konnten am Vormittag nicht zu ihren Patientinnen und Patienten fahren.
Mit Spikes an den Schuhen zu den Patienten
Gut gerüstet waren dagegen Pflegekräfte der Caritas Mainz. Sie waren wegen der Glätte mit Spikes an den Schuhen unterwegs. Eine Sprecherin sagte, alle Patientinnen und Patienten, die keine Angehörigen hätten, habe man versorgen können – wenn auch mit Verspätung. Die Spikes seien nach dem letzten Eisregen angeschafft worden. Alle anderen Patienten würden ausnahmsweise von ihren Angehörigen versorgt.
Viele Sturzverletzungen
Auf den glatten Wegen kam es im wahrsten Sinne des Wortes zu vielen Ausrutschern, die nicht immer glimpflich abliefen. Nach Angaben des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Trier und des St. Joseph Krankenhauses in Prüm waren in der Notaufnahme etwa 50 Prozent mehr Patienten als durchschnittlich. Im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier seien zwei Menschen nach witterungsbedingten Unfällen behandelt worden. Auch im Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich, in den Krankenhäusern in Idar-Oberstein, Saarburg, Bitburg, Gerolstein und Hermeskeil seien viele Menschen mit Brüchen und Verletzungen behandelt worden. Nach Angaben des Krankenhauses in Daun kamen rund 30 Patienten und Patientinnen in die Notaufnahme, etwa zehn von ihnen wegen Knochenbrüchen.
In der chirurgischen Notaufnahme der Unimedizin Mainz waren am Montag etwa sechsmal so viele Patienten wie im Durchschnitt. Allerdings wurde nicht erfasst, wie viele von ihnen "Glatteis-Opfer" waren. Die hohe Steigerung legt allerdings diese Vermutung nahe.
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