Im Norden von Rheinland-Pfalz streuen auch in der Nacht auf Dienstag wieder die Straßenmeistereien die Straßen, etwa rund um Bad Ems. Nach Polizeiangaben kann es vor allem auf den Höhen örtlich noch sehr glatt sein. Autofahrerinnen und -fahrer sollten weiter vorsichtig sein.
Montag: Durch Blitzeis und Krankheit fehlte Personal in Krankenhäusern
Durch Blitzeis und auch Krankheit würden Mitarbeitende in allen Bereichen fehlen, darunter auch Ärzte, teilten die Krankenhäuser in Altenkirchen und Hachenburg auf SWR-Anfrage am Montagmorgen mit. Deshalb hätten nur akute Fälle behandelt werden können, alle anderen Patientinnen und Patienten hätten warten müssen. Die Nachtschicht habe länger gearbeitet, bis die Ablöse eingetroffen sei. In Altenkirchen konnte zudem der zweite OP-Saal den Angaben zufolge am Montagvormittag wegen Personalmangels nicht betrieben werden.
Personalmangel im Krankenhaus in Dernbach
Auch im Krankenhaus in Montabaur waren am Montagmorgen nach eigenen Angaben einige Mitarbeitende wegen des Blitzeises zu spät zur Arbeit gekommen. Im Laufe des Vormittags habe sich dies aber wieder normalisiert. Es seien einige Patientinnen und Patienten mit Sturzverletzungen zur Behandlung gekommen. Im Krankenhaus in Dernbach war nach eigenen Angaben der Personalausfall groß. Patientinnen und Patienten seien auf andere Krankenhäuser umgeleitet worden.
In den Notaufnahmen des Kemperhofs und Evangelischen Stifts in Koblenz wurden nach Angaben einer Krankenhaussprecherin mehrere Menschen nach Stürzen behandelt oder mussten in manchen Fällen sogar wegen Beinbrüchen operiert werden.
Norden von RLP besonders betroffen Blitzeis in Rheinland-Pfalz - viele Unfälle und Verspätungen
Am Montag hat es in Rheinland-Pfalz seit dem frühen Morgen erhebliche Behinderungen durch Glatteis gegeben. Es kam zu zahlreichen Unfällen und Ausfällen im ÖPNV. .
Pflegedienste mussten Touren wegen Glatteises verschieben
Die DRK Sozialstation Westerwald berichtete am Montagmorgen, dass alle 18 Touren der Pflegekräfte vorerst stillgelegt seien. Patientinnen und Patienten seien telefonisch darüber informiert worden, dass sich die Besuche verzögerten. Die Sicherheit der eigenen Mitarbeitenden habe Priorität gehabt, an Rausfahren sei am Vormittag nicht zu denken gewesen.
Auch der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn berichtete, dass am Montagmorgen keine der Schwestern zu den Pflegepatientinnen und -patienten rausfahren konnte. Durch die Corona-Krise hätte es aber noch einen Notfallplan als Backup gegeben. Angehörige hätten deshalb einspringen und die Pflegebedürftigen versorgen können. Im Laufe des restlichen Tages seien die Schwestern aber wieder rausgefahren, hieß es und auch die Beratungsstellen der Caritas seien für Hilfesuchende telefonisch zu erreichen gewesen.
Mehrere Unfälle durch Blitzeis im Westerwald und im Raum Koblenz
Glatteis hatte am Montagmorgen in weiten Teilen im Norden von Rheinland-Pfalz zu vielen Verkehrsunfällen geführt. Im Bezirk des Polizeipräsidiums Koblenz gab es den Angaben zufolge etwa 95 Verkehrsunfälle wegen Straßenglätte. Dabei seien vier Menschen verletzt worden, teilte eine Polizeisprecherin mit.
Die Polizei Montabaur meldete im Westerwald etwa 30 Unfälle wegen glatter Straßen, etwa in Höhr-Grenzhausen, Herrschbach oder Selters. Nach Angaben der Polizei blieb es bei Blechschäden, verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.
Die Polizei Linz rückte nach eigenen Angaben am Morgen zu insgesamt acht glatteisbedingten Verkehrsunfällen in Linz, Ockenfels, St. Katharinen, Rheinbrohl und Bad Hönningen aus. Dabei sei ein Mensch verletzt worden. Wegen der glatten Straßen hätten selbst die Einsatzkräfte Probleme gehabt, zu den Unfallstellen zu kommen.