Die Diskussion über den Urlaub der ehemaligen ADD-Vizepräsidentin Hermann reißt nicht ab. Am Donnerstag soll deshalb ADD-Chef Linnertz erneut zu dem Thema aussagen - wohl auch zu neuen Details einer SWR-Recherche.
Im Januar war im Ausschuss herausgekommen, dass Begoña Hermann nur zwei Wochen nach der Flutkatastrophe in den Urlaub in die USA geflogen war. Danach machte Innenminister Michael Ebling (SPD) bekannt, dass sie dafür der US-Botschaft berufliche Gründe vorgetäuscht hatte, um trotz Corona-Beschränkungen einreisen zu dürfen.
Kurz danach wird durch SWR-Berichterstattung bekannt, dass das Schreiben an die US-Behörden mit dem Briefkopf des ADD-Präsidenten Thomas Linnertz verschickt wurde - auch, wenn es aus der Trierer Behörde heißt, ihr Chef habe persönlich davon nichts gewusst und das Schreiben auch nicht unterzeichnet. Ein Disziplinarverfahren gegen die Ruhestandsbeamtin läuft.
Schreiben an US-Botschaft wirft weitere Fragen auf
Doch ein neues Detail legt nahe, dass es Mitwisser in der ADD gegeben haben könnte. Dass das Schreiben an die Botschaft das Unterschriftenfeld des Präsidenten trug, berichtete schon der "Trierische Volksfreund".
Doch nun zeigen SWR-Recherchen: In Vertretung für Linnertz unterschrieb nicht etwa Hermann selbst, sondern der Leiter der Abteilung Zentrale Aufgaben. Die ADD wollte sich am Mittwoch mit Verweis auf das laufende Disziplinarverfahren. nicht dazu äußern.
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SWR-Recherchen haben ergeben: Um eine Ausnahmegenehmigung für ihre USA-Reise zu bekommen, benutzte Hermann den Briefkopf von ADD-Chef Linnertz.
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