Bei der diesjährigen Zählaktion "Stunde der Gartenvögel" des Naturschutzbundes (Nabu) wurden in Rheinland-Pfalz deutlich weniger Mehlschwalben und Mauersegler als im Vorjahr gesichtet. Landesweit sei die Anzahl der nachgewiesenen Mauersegler um 28 Prozent zurückgegangen, hieß es. Bei der Mehlschwalbe verzeichnete der Nabu ein Minus von 24 Prozent. "Wir sehen jetzt sehr deutlich, dass der starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern ungebremst weitergeht", sagte Nabu-Sprecher Torsten Collet.
Wer als Hausbesitzer den Vogelarten helfen wolle, könne Nistmöglichkeiten errichten, so Collet. Der Nabu bietet auf seiner Homepage auch eine Bauanleitung für Mauersegler-Nistkästen an.
Haussperling am häufigsten gesichtet
Bei der Mitmach-Aktion der Naturschutzorganisation vom 12. bis 14. Mai landete der Haussperling - auch Spatz genannt - auf Platz eins der gesichteten Vögel. Er wurde in rund drei Viertel aller Gärten gezählt. Danach folgten die Kohlmeise, Amsel und Blaumeise. Dass Meisen- und Finkenarten in diesem Jahr deutlich häufiger nachgewiesen wurden, kann laut Collet am guten Nahrungsangebot liegen. "Es gab im Winter eine große Fülle an Baumfrüchten", erklärte der Nabu-Sprecher. Durch die guten Bedingungen hätten vermutlich mehr Meisen und Finken als sonst den Winter überlebt.
Bei der alljährlichen Zählaktion haben in Rheinland-Pfalz mehr als 3.000 Menschen teilgenommen. Nach Nabu-Angaben wurden knapp 65.000 Vögel aus rund 2.000 Gärten gezählt.