In Deutschland gibt es weniger Mehlschwalben und Mauersegler. Das geht aus den Ergebnissen rund um die Aktion "Stunde der Gartenvögel" hervor, die der Naturschutzbund (NABU) am Freitag vorgestellt hat. Der NABU spricht von einem "deutlichen Abwärtstrend" bei insektenfressenden Vögeln, die an und in Gebäuden brüten. In Baden-Württemberg seien 35 Prozent weniger Mauersegler als im Vorjahr gemeldet worden, Mehlschwalben hätten ein Minus von 30 Prozent, Rauchschwalben von 21 Prozent. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Laut NABU sind mehr Finken und Meisen als im Vorjahr gesichtet worden.
Tausende Freiwillige zählen Vögel im eigenen Garten
Konkret seien Buch- und Grünfinken deutlich häufiger bei der "Stunde der Gartenvögel" Mitte Mai in den Gärten in BW gezählt worden als noch 2022. Auch Kohl- und Blaumeisen haben demnach leicht zugelegt. Grund dafür könnten laut NABU die vielen Baumfrüchte im vergangenen Winter gewesen sein. Dadurch hätten Meisen und Finken genug Futter gehabt. Bei der jährlich stattfindenden Vogel-Zählaktion haben in Baden-Württemberg den Angaben zufolge fast 6.000 Menschen mitgemacht, in ganz Deutschland seien es fast 59.000 Menschen gewesen.
Dem Minus bei den Mauerseglern und Schwalben will der NABU mit einem Aufruf an Hausbesitzer und Städte entgegenwirken. Diese könnten den Vögeln helfen, indem sie mehr Nistplätze an Gebäuden schafften und für ein ausreichendes Futterangebot für Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalben sorgten, so der Verband.
Am häufigsten wurde der Spatz gesichtet
Spitzenreiter bei der "Stunde der Gartenvögel" 2023 war nach Angaben des NABU wieder der Haussperling, der auch als Spatz bekannt ist. Doch auch hier seien insgesamt weniger Haussperlinge gezählt worden.