Höhepunkt der Bauernproteste in Berlin: Zu einer Großdemonstration haben sich Tausende mit ihren Traktoren vor dem Brandenburger Tor versammelt.
Auch hunderte Landwirte aus Rheinland-Pfalz hatten sich auf den Weg gemacht. So lautete zum Beispiel das Motto des Bauern- und Winzerverbandes in Vorder- und Südpfalz "Wir machen weiter Druck." Auch aus der Westpfalz fuhren Landwirte in die Bundeshauptstadt. Der Bauern- und Winzerverband Nord- und Westpfalz geht von mehreren hundert Teilnehmern aus der Region aus. Der Verband hatte eine Zugfahrt nach Berlin organisiert. Viele Landwirte hätten sich aber auch privat organisiert, so eine Sprecherin des Verbands.
Tausende Bauern mit Traktoren am Brandenburger Tor
Tausende Landwirte in ihren Traktoren, unterstützt von Lkw-Fahrern, demonstrierten schließlich am Montagmittag in Berlin gegen die Politik der Bundesregierung. Laut Polizei waren "weit über 5.000 Fahrzeuge" im Zentrum der Hauptstadt zusammengekommen. Traktoren und Lastwagen standen in mehreren Reihen dicht hintereinander rund um das Brandenburger Tor. Der Verkehr in der Stadt war vielerorts lahmgelegt.
Bei einer Kundgebung am Brandenburger Tor forderte Bauernpräsident Joachim Rukwied erneut eine Rücknahme von Mehrbelastungen für die Landwirtschaft. An die Adresse der Ampelkoalition sagte Rukwied: "Ziehen Sie die Steuererhöhungsvorschläge zurück, dann ziehen wir uns zurück."
Schon in der Nacht waren Traktorkolonnen mit Hupkonzerten durch die Stadt gerollt. Rund um die Demonstration waren 1.300 Polizisten im Einsatz. Vor allem zur Begleitung der Traktoren und Lastwagen sei dies nötig, so Polizeipräsidentin Barbara Slowik
Auch Landwirte aus RLP zum Protest in Berlin
Nach Angaben des Vereins "Landwirtschaft verbindet" waren schon am Sonntag Traktoren in Koblenz gestartet. Landwirte aus der Pfalz schlossen sich in Worms dem Konvoi an. Der Protestzug hatte aber keine Erlaubnis bekommen, auf Autobahnen nach Berlin zu fahren.
Auch Landwirte aus dem hohen Westerwald haben sich in der Nacht zum Montag auf den Weg nach Berlin gemacht. Am Samstagabend hatten sie sich noch einmal zu einer Abschlusskundgebung in Irmtraut getroffen. Jetzt hoffen sie, dass ihre Argumente in Berlin auch gehört werden. Und dass eine Einigung gefunden werde, die für die Landwirte auch mit tragbar sei, sagt Landwirt Jörn Milnikel aus Rennerod. Mit Kompromissen will sich in Irmtraut keiner zufrieden geben. Notfalls wollen die Landwirte weiter protestieren.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will am Montag mit den Bauern sprechen, hat aber bereits angekündigt, beim Agrardiesel keine Zugeständnisse mehr machen zu wollen. Allerdings stellte er den Bauern in Aussicht, ihre bürokratischen Lasten zu prüfen. Spitzenvertreter des Deutschen Bauernverbands treffen außerdem die Vorsitzenden der Ampel-Fraktion im Bundestag.
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