Ukraine stoppt Durchleitung von russischem Gas: Was das für den Preis bedeutet

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Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes.
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Andreas Böhnisch

Die Ukraine wird ab 2025 kein russisches Gas mehr durch ihre Pipelines nach Europa leiten. Der Gasmarktexperte Heiko Lohmann wagt eine Prognose für den Gaspreis.

"Das ist ein bisschen Glaskugelleserei", sagt er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich. Zwar sei der Gaspreis in den letzten Tagen wegen des bevorstehenden Durchleitungsstopps ein bisschen gestiegen. Allerdings geht der Gasmarktexperte nicht davon aus, dass die Preise wieder Höchststände erklimmen, wie zu Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

Auf der Basis von Gerüchten werden die Preise nach oben getrieben und auf der Basis von Fakten sinken sie dann wieder.

Für den Januar kann sich Lohmann durchaus vorstellen, dass die Gaspreise wieder sinken werden. Einen großen Einfluss auf die Marktentwicklung habe allerdings auch das Wetter. "Wenn es sehr kalt wird, werden die Auswirkungen der fehlenden Gasmengen größer sein, als wenn es sehr mild bleibt."

Slowakei und Ungarn vom russischen Gas-Stopp betroffen

Die Menge des durch die Ukraine durchgeleiteten russischen Gases spiele durchaus noch eine Rolle. Es handele sich pro Jahr um ungefähr 140 Terawattstunden. "Das entspricht etwa einem Sechstel des deutschen Verbrauchs", erklärt der Gasmarktexperte. Betroffen vom Stopp seien vor allem Ungarn und die Slowakei.

Die Ungarn hätten kein Versorgungsproblem. Das Land könne russisches Gas per Pipeline über die Türkei beziehen. Schwieriger ist die Lage für die Slowakei, die auf Importe aus anderen EU-Ländern angewiesen sei. Dabei handele es sich um Flüssiggas. "Das würde dann über Pipelines in Deutschland in Richtung Slowakei geliefert werden können. Das ist möglich, aber das muss man organisieren", sagt Lohmann.

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