Scholz vs. Lindner: "Inszeniert haben beide"

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Andreas Böhnisch
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Julia Salinas

Das Aus der Ampel-Koalition ist nahezu beispiellos in der bundesdeutschen Politik. Eine Bundesregierung streitet sich öffentlich und bricht miteinander. Was bleibt sind Vorwürfe und gegenseitige Schuldzuweisungen. Allen voran zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD und dem FDP-Chef Christian Lindner.
Das öffentliche Zerwürfnis zeigt: "Politik wird von Menschen gemacht – mit all ihren Schwächen", meint Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin und Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Dass Bundeskanzler Scholz die Entlassung des bisherigen Finanzministers Lindner inszeniert hat, wie es der FDP-Chef selbst behauptet, sieht Münch nicht.

Die Inszenierung haben sich beide geliefert. Die FDP hat auf den Austritt aus der Koalition hingearbeitet. Lindner hätte gerne das Heft des Handels bewahrt und da hat ihm der Kanzler einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Einzig die Grünen hätten die Ampel-Koalition für fortführungswert und fortführungswürdig gehalten, so Münch. Allerdings sei auch ihre Partei angeschlagen und könne von klaren Verhältnissen profitieren.


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