Die Ukraine will weitreichende Waffen aus dem Westen auf russischem Gebiet einsetzen. Die westlichen Partner wollen das bisher nicht. USA-Expertin Laura von Daniels von der Stiftung Wissenschaft und Politik, geht nicht davon aus, dass sich an dieser Haltung beim Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden etwas ändern wird.
Die Leiterin der Forschungsgruppe Amerika sagte in SWR Aktuell: "Im Vorfeld wurde über jedes Maß betont, wie eng Scholz und Biden miteinander kooperieren und harmonieren. Für mich ist das ein starkes Signal in die Richtung, dass man eben auch bei diesen Kernfragen des transatlantischen Verhältnisses weiter an den bestehenden Positionen festhält. Von einer größeren Veränderung würde ich vor den US-Wahlen nicht ausgehen."
Europa muss US-Wahlausgang im Blick behalten
Für Europa sei es wichtig, in diesen Fragen, sowohl mit Frankreich als wichtigem Partner in der EU und Großbritannien außerhalb der EU gemeinsam, mit dem US-Präsidenten die Überlegungen anzustrengen und zu schauen, was die Zukunft der Ukraine sei - auch über den Wahltag in den USA hinaus: "Es muss auch mitgedacht werden, was die verschiedenen Wahlausgänge in den USA bedeuten würden - wo dann die Verantwortung der Europäer liegt, um für die Sicherheit der Ukraine weiterhin die nötigen Maßnahmen zu treffen", so von Daniels. - Darüber und worum es bei dem Treffen von Scholz und Biden noch geht, hat SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem mit von Daniels gesprochen.