Ein Misstrauensvotum hat das Ende von Frankreichs Mitte-Rechts-Regierung besiegelt - nach nur drei Monaten. Premierminister Michel Barnier wurde am Abend von der Opposition aus linken und rechten Parteien aus dem Amt gehebelt. Dies und weitere Themen des Morgens mit Stefan Eich.
Mit Premierminister Barnier wurde damit in Frankreich erstmals seit mehr als 60 Jahren einem Regierungschef bei einem Misstrauensvotum im Parlament das Vertrauen entzogen. Es war das erste Mal, dass Links- und Rechtspopulisten gemeinsam abgestimmt haben. Auslöser war ein Streit um den Haushalt.
Frankreichs Premier Barnier reicht Rücktritt ein
Barnier wird am Vormittag den Rücktritt seiner Regierung bei Präsident Emmanuel Macron einreichen. Macron selbst will am Abend eine
Fernsehansprache halten. Er muss nun zum zweiten Mal in diesem
Jahr das Amt des Premierministers neu besetzen. Neuwahlen darf es gemäß Gesetz aber frühestens im Sommer geben. In dieser Lage muss Macron einen neuen Premier finden.
Frankreich Regierung gestürzt - so geht es jetzt in Frankreich weiter
In Frankreich gab es ein Misstrauensvotum. Im Juli 2025 könnte es Neuwahlen geben. Das steckt dahinter
Macrons Gegner fordern, dass er selbst zurücktritt
Macrons Gegner fordern jedoch, dass der Präsident selbst zurücktritt. Die Linkspopulisten erklärten, auch wenn es alle drei Monate einen neuen Barnier gebe, werde Macron keine drei Jahre mehr durchhalten. Die Fraktionschefin der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National, Marine Le Pen, appellierte an Macron, Verantwortung zu übernehmen. Sie fordere nicht seinen Rücktritt, aber er werde wohl tun, was sein Verstand und sein Gewissen ihm diktierten, erklärte sie.
Le Pen würde von vorgezogenen Wahlen profitieren
Le Pen würde von vorgezogenen Präsidentschaftswahlen profitieren: Sollte sie gewählt werden, entkäme sie einer mutmaßlichen Verurteilung, im Zusammenhang mit der Veruntreuung von EU-Geldern. Die aktuelle Regierung bleibt vorläufig geschäftsführend im Amt - solange, bis eine neue gefunden ist.
Mercedes liefert erstes E-Papamobil in den Vatikan
Papst Franziskus kann sich künftig zum ersten Mal vollelektrisch über den Petersplatz und anderswohin fahren lassen. Mercedes-Benz hat dem Papst das neue E-Papamobil übergeben. Der Stuttgarter Autobauer liefert nach eigenen Angaben seit 45 Jahren Autos für Päpste.
Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius hat das elektrische Papamobil dem Papst persönlich übergeben. Damit soll Papst Franziskus nun emissionsfrei unterwegs sein, wenn zum Heiligen Jahr 2025 Millionen Pilgerinnen und Pilger nach Rom kommen werden. Das Papamobil ist eine Spezialanfertigung auf Basis eines Geländewagens.
Bei Bosch starten bundesweite Protestaktionen
Beim Autozulieferer Bosch beginnen heute bundesweit Protestaktionen gegen den geplanten Stellenabbau. Die IG Metall hat Beschäftigte auch an mehreren Standorten in Baden-Württemberg aufgerufen, mitzumachen, unter anderem in Leonberg bei Stuttgart und in Abstatt im Kreis Heilbronn.
BW-weite Kundgebungen gegen geplanten Stellenabbau Proteste beim Autozulieferer Bosch: Hunderte Beschäftigte nehmen an Kundgebung in Abstatt teil
Beim Autozulieferer Bosch sind am Donnerstag und Freitag Protestaktionen gegen den geplanten Stellenabbau. Auch in Abstatt und Leonberg hat die IG Metall aufgerufen, mitzumachen.