Hurrikan "Idalia" in Florida: Schwächer als erwartet

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Andreas Herrler

Hurrikan "Idalia" hat den US-Bundesstaat Florida schwächer getroffen als erwartet. Augenzeuge Dirk Rheker schildert im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler, wie er "Idalia" erlebt hat.

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Die Angst vor "Idalia" im US-Bundesstaat Florida war groß: Der Sturm traf als schwerer Hurrikan auf die Küste Floridas, schwächte sich aber rasch ab und hinterließ nach ersten Einschätzungen weniger Zerstörung als befürchtet.

Hurrikan ist anders als normales Sturmtief

Dirk Rheker ist Chefredakteur des Florida Sun Magazines. Zum Zeitpunkt, als der Hurrikan im Nordwesten Floridas auf die Küste traf, hielt er sich in Key Largo im Südosten des Bundesstaates auf und das aus gutem Grund. Nach mehr als zwanzig Jahren in Florida sei er vorbereitet gewesen und habe sich "in eine Ecke verkrümelt, von der ich wusste, dass sie vom Hurrikan relativ wenig beeinflusst sein würde".

Trotzdem habe auch die Region um Key Largo heftige Regenfälle und Gewitter abbekommen. "Es ist eine ganz andere Atmosphäre als ein normales Sturmtief. Man sieht schon am Tag vorher dunkle Bänder von Regen über sich ziehen. Aber es ist natürlich nicht so, als ob man in der Nähe vom Landgang des Auges des Hurrikans ist."

Hurrikan erreicht Küste Floridas im Nordwesten

Hurrikan "Iadalia" hatte im Nordwesten Floridas in der Region Big Bend die Küste erreicht. Das liegt südlich der Hauptstadt Tallahassee. "Diese Gegend ist relativ dünn besiedelt", sagt der Journalist. Trotz der angerichteten Zerstörungen und der Auswirkungen für die Bewohner könne man von Glück sprechen. "Wenn man sich einen Landstrich in Florida aussucht, wo die wenigsten Schäden bei einem Landgang eines Hurrikans zu erwarten sind, ist das in Big Bend."

Zunahme von Hurrikans wegen des Klimawandels?

Dirk Rheker lebt seit mehr als zwanzig Jahren in Florida. Er habe das Gefühl, dass der US-Bundesstaat inzwischen häufiger von Hurrikans getroffen werde. In der Vergangenheit habe man mehrere Jahre gehabt, in denen man sich gefreut habe, "dass nichts passiert ist". In diesem Jahr sei die Angst besonders groß, was auch an den hohen Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad liege. "Das ist das beste Futter für einen Hurrikan. Daraus zieht er seine Energie."

Eine Prognose über den weiteren Verlauf der Hurrikan-Saison mag er nicht abgeben. "Wir sind noch nicht durch. Das geht noch bis November weiter."

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