Gebühr für nicht abgesagte Arzttermine?

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Autor/in
Ulrike Alex

Dass man auf einen Termin beim Facharzt lange warten muss, weiß inzwischen jeder. Aber immer öfter kommen Patienten zu ihren vereinbarten Terminen nicht, ohne vorher abzusagen. Eine Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat ergeben, dass sieben von zehn Arztpraxen mit verfallenen Terminen Probleme haben. Barbara Römer, Vorstandsvorsitzende des Hausärzteverbands Rheinland-Pfalz, weist im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex darauf hin, dass dieses Problem nicht nur in Facharztpraxen besteht. In ihrer eigenen Praxis haben an diesem Vormittag fünf Patienten ihre Termine verfallen lassen, ohne vorher abzusagen. Einer Gebühr für nicht wahrgenommene und nicht abgesagte Termine steht Römer noch skeptisch gegenüber, unter anderem weil es ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand wäre und weil "die Rechtsgrundlage bis heute fehlt". Aber "sehr ärgerlich ist, wenn wir Termin-Erinnerungen an die Patienten verschickt haben und sie trotzdem nicht kommen und auch nicht absagen". Oft würde das Personal in den Praxen den Patienten tatsächlich "hinterher telefonieren". Deshalb appelliert Römer an ein "größeres Bewusstsein in der Bevölkerung für eine Termin-Treue". Falls das nicht wirken sollte, ist sie dafür, "dass wir sagen: Wir haben mehr Aufwand, das umzuorganisieren, wenn Patienten auch Termine, an die sie erinnert wurden, nicht wahrnehmen und diese nicht absagen, dass dann eine Ausfallgebühr erhoben wird".

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Ulrike Alex