Desinformation: "Aus Wut kann offline sofort Gewalt entstehen"

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Autor/in
Florian Rudolph
Porträt Florian Rudolph

Fake News, Desinformation - damit hätten die meisten Menschen sich wohl vor zehn oder fünfzehn Jahren noch nicht auseinandersetzen müssen, und wenn, dann wäre es etwas für Eingeweihte gewesen. Seit Smartphone und Social Media allgegenwärtig sind, ist Desinformation allerdings ein Riesenproblem - weil mit ein paar gestreuten Unwahrheiten Massen beeinflusst werden können. Nehmen wir Trumps Behauptung nach seiner Niederlage, bei den letzten US-Präsidentschaftswahlen, die Wahl sei gefälscht, ihm der Sieg gestohlen worden. Das endete im Sturm aufs Capitol in Washington am 6. Januar 2021 - bei dem 5 Menschen starben, etliche wurden verletzt. Daran sollten wir denken, wenn bald bei uns Wahlen anstehen: Europawahl, Landtagswahlen im Osten, und bald auch wieder in den USA.

Wie aus Fake News ganz reale Gewalt werden kann

In der zurückliegenden Woche haben wir uns hier in SWR Aktuell angeschaut, wie gefährlich diese Entwicklung ist - wie schnell Desinformation in echte Gewalt umschlagen kann und was wir dagegen unternehmen können. Das sind Fragen, die Andreas Zick untersucht - er ist der Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Florian Rudolph erläutert er, wie Falschinformationen ihren Weg nehmen in sozialen Netzwerken, Messenger Apps, Chat-Räumen oder in E-Mails und wie das zu handfester Gewalt führen kann.

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