Es ist wieder soweit: Der Erkältungssaison hat begonnen. Für Eltern ist das ein ganz besonderer "Höhepunkt" des Jahres. Ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass die lieben Kleinen in den kommenden Wochen und Monaten die eine oder andere Erkältung aus Kita oder Schule mit nach Hause bringen. Dass sie diese an ihre Eltern weitergeben - Ehrensache!
Odyssee durch die Apotheken
Mit Grausen dürften darum im Moment viele Eltern an die vergangene Saison zurückdenken, als sie lernen mussten, dass sich der alljährliche Wahnsinn noch steigern lässt. Zu den endlosen Stunden in übervollen Arztpraxen und der nervenaufreibenden Sorge um die erkrankten Kinder trat die Odyssee durch die Apotheken in nah und fern. Ob Fiebersäfte oder Antibiotika - vieles war nicht oder nur schwer zu besorgen.
Hubertus Cranz vom Bundesverband der Arzneimittelhersteller über die Gründe der Lieferengpässe bei Medikamenten
Und in diesem Jahr? Aus Apotheken und Arztpraxen kommen bereits Warnungen, dass sich diese unerquickliche Situation wiederholen könnte. Hunderte Medikamente seien derzeit nicht lieferbar - für Kinder und Erwachsene. Großhändler berichten davon, dass die Lage bei besonders wichtigen Medikamenten für Kinder "nicht nur angespannt", sondern "prekär" sei.
Prekäre Lage bei Medikamenten für Kinder
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und das Bundesamt für Arzneimittel und Medizin-Produkte beschwichtigen dagegen. Lauterbach verweist auf Gesetzesänderungen, die einen Mangel an Medikamenten verhindern sollen. Man sei "deutlich besser aufgestellt als im letzten Jahr", behauptet er. Dumm nur, dass sich diese Änderungen laut Arzneimittelhersteller noch nicht bemerkbar machen.
Einig sind sich Ärzte, Apotheker und Minister in ihrem Appell an die Eltern: Bitte nicht hamstern! In meinen Augen ist das ebenso berechtigt wie weltfremd. Zu Beginn der Erkältungssaison dürfte bei vielen Eltern die aktuellen Warnmeldungen und die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr vollkommen ausreichen, um sich zu holen, was zu holen ist.