Vertreterinnen und Vertreter von Bauwirtschaft, Kammern, Mieterschaft und Gewerkschaften aus Baden-Württemberg fordern, dass der Landtag den Wohnungsbau stärker fördert. Dazu haben sie am Montag ein entsprechendes Papier vorgestellt.
Bündnis fordert "Trendumkehr" von BW-Landesregierung
"Die Krise am Wohnungsbau spitzt sich zu", hieß es von den Organisatoren in einem Einladungsschreiben. Die Situation sei heute schlechter als in Zeiten der Finanzkrise 2008. Es würden immer weniger Gebäude genehmigt oder fertiggestellt. Zudem gebe es zu wenige Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau.
Neben höheren Fördermitteln fordert das Bündnis erneut eine befristete Absenkung der Grunderwerbsteuer oder einen Fonds für den sozialen Wohnungsbau bei der landeseigenen L-Bank. Die Fördermittel in Höhe von 580 Millionen Euro für den Bau solcher Wohnungen für das laufende Jahr sind bereits seit Ende Juni ausgeschöpft.
Bauministerin setzt auf vereinfachte Vorschriften zum Wohnungsbau
Bauministerin Nicole Razavi (CDU) sagte, sie werde sich bei den laufenden Haushaltsberatungen dafür einsetzen, dass man bei den Fördermitteln noch eine Schippe drauflege. "Die Nachfrage ist riesengroß, wir können hier also mit mehr Geld gezielt und schnell etwas bewirken." Wichtig sei aus ihrer Sicht aber auch, dass der frei finanzierte Wohnungsbau wieder in Gang komme - denn dort "entstehen mit Abstand die meisten Wohnungen". Um das zu erreichen, soll die Landesbauordnung reformiert werden, um Bauen einfacher und schneller zu machen.
In Baden-Württemberg fehlen laut Studie 200.000 Sozialwohnungen
Dem Bündnis angeschlossen haben sich insgesamt 26 Verbände, darunter Vertreter der Bauwirtschaft, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Deutsche Mieterbund Baden-Württemberg. Im Land fehlen laut einer Studie des Pestel Instituts vom Jahresanfang rund 200.000 Sozialwohnungen. Das Bündnis der Bauwirtschaft spricht von bis zu 250.000 fehlenden Wohnungen. Die grün-schwarze Landesregierung arbeitet derzeit an einem Haushaltsplan für die Jahre 2025 und 2026, der bis Jahresende vom Landtag verabschiedet werden soll.